Die weltgrösste Volkswirtschaft, jene der USA, ist im letzten Jahr um 2,4 Prozent gewachsen. 2013 waren es erst 2,2 Prozent gewesen. Das Handelsministerium veröffentlichte am Freitag die Schätzung für das Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP).
Gegen Ende des letzten Jahres hat die US-Wirtschaft jedoch deutlich an Schwung verloren. Von Oktober bis Dezember legte das Bruttoinlandprodukt mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,6 Prozent zu. Im dritten Quartal waren es noch 5,0 Prozent gewesen. Im zweiten Quartal 4,6 Prozent.
Der Konsum legte zwar so kräftig zu wie seit 2006 nicht mehr, doch hielten sich Unternehmen mit Investitionen zurück. Das dürfte vor allem an den grossen Ölfirmen gelegen haben, die wegen des rapiden Preisverfalls für den Rohstoff vorsichtiger geworden sind.
Weiterhin Wachstumslokomotive
Gemäss einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden die USA auch in diesem Jahr eine der globalen Wachstumslokomotiven bleiben: 2015 soll gemäss IWF ein Plus von 3,6 Prozent herausspringen – mehr als in jedem anderen grossen Industriestaat.
Garant für den Aufschwung ist das billigere Öl. Die Amerikaner zahlen an den Zapfsäulen fast die Hälfte weniger als noch im Juni 2014. Das gesparte Geld können sie anderswo ausgeben und so den privaten Konsum anschieben, der etwa 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung ausmacht.
Zudem finden immer mehr Amerikaner wegen der guten Konjunktur einen Job. Der Konsum wuchs daher bereits im Schlussquartal 2014 um 4,3 Prozent und damit so schnell wie seit fast neun Jahren nicht mehr.
Wegen der robusten Konjunktur dürfte die US-Notenbank Fed im Laufe des Jahres ihren Leitzins anheben. Experten rechnen im Sommer mit diesem Schritt. Seit Ende 2008 liegen die Zinsen bei nahe null Prozent.