Die USA haben am Dienstag die Ukraine zur Freilassung der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko aufgefordert. Die USA seien „enttäuscht“, dass das Berufungsgericht in Kiew am Freitag die Verurteilung aufrecht erhalten habe, sagte der Vize-Sprecher des US-Aussenministeriums Mark Toner.
Es sei ebenfalls enttäuschend, dass das Gericht „keine Bedenken über die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit“ in der ersten Verhandlung geäussert habe.
Toner ergänzte, Timoschenko und andere verhaftete, frühere Mitglieder der Regierung sollten „vollständig am politischen Leben teilnehmen“, auch an den Parlamentswahlen im kommenden Jahr. Neben Timoschenko wurden Ende vergangenen Jahres ihre früheren Minister für Umwelt und Inneres sowie ihr früherer Vize-Justizminister verhaftet.
Berufungsantrag abgelehnt
Timoschenko war im Oktober in erster Instanz wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Kiew lehnte am Freitag ihren Berufungsantrag ab.
Die 51-Jährige soll ihrem Land beim Abschluss von Gasverträgen mit Russland einen Schaden in Millionenhöhe zugefügt haben. Timoschenko sieht sich hingegen als Opfer eines politischen Komplotts. Das Urteil wurde im Westen als politisch motiviert kritisiert.