USA melden Tötung eines einflussreichen IS-Mitglieds im Irak

Die US-Armee hat nach eigenen Angaben im Irak ein einflussreiches Mitglied der Dschihadisten-Organisation Islamischer Staat (IS) getötet, das auch in den Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi im Jahr 2012 verwickelt gewesen sein soll.

IS-Sympathisanten in Mossul: Der getötete Al-Harzi war als Rekrutierer tätig (Symbolbild) (Bild: sda)

Die US-Armee hat nach eigenen Angaben im Irak ein einflussreiches Mitglied der Dschihadisten-Organisation Islamischer Staat (IS) getötet, das auch in den Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi im Jahr 2012 verwickelt gewesen sein soll.

Der Tunesier Ali Awni al-Harzi sei bei einem Luftangriff in Mossul getötet worden, teilte das Pentagon am Montag mit. Er habe IS-Kämpfer rekrutiert.

Al-Harzi sei am 15. Juni in Mossul getötet worden, erklärte Pentagon-Sprecher Steve Warren in Washington. Damit würden die Fähigkeiten des IS geschwächt, «nordafrikanische Dschihadisten in den syrischen und irakischen Kampf zu integrieren».

Al-Harzi sei ein «Dschihadist mit weitreichenden Verbindungen zum internationalen Terrorismus» gewesen, erklärte Warren. Der Tunesier wurde unter anderem wegen einer mutmasslichen Verwicklung in den Angriff auf die US-Vertretung in Bengasi gesucht, bei dem am 11. September 2012 der damalige US-Botschafter in Libyen, Chris Stevens, sowie drei weitere US-Bürger getötet worden waren.

Im Dezember 2012 befragten ihn dazu vier Beamte der US-Bundespolizei FBI in Tunis. Auch ein Gericht in der tunesischen Hauptstadt prüfte den Fall, bevor al-Harzi im Januar 2013 freikam.

An Rekrutierung beteiligt

Das US-Finanzministerium stufte al-Harzi als «ranghohes Mitglied» einer Extremistengruppe in Tunesien ein, die sich an der Rekrutierung von Dschihadisten für den bewaffneten Kampf in Syrien beteilige. Im April setzte das US-Aussenministerium al-Harzi auf die Terrorliste und belegte ihn mit Kontosperrungen und einem Einreiseverbot. Der mutmassliche Extremist stand ebenfalls auf der Sanktionsliste der Vereinten Nationen.

Der IS hatte im Sommer vergangenen Jahres in einer Offensive grosse Teile des Iraks und Syriens überrannt. Vor bald einem Jahr riefen die Dschihadisten das grenzüberschreitende «Kalifat» Islamischer Staat aus. Die USA stehen an der Spitze einer internationalen Koalition, die den Kampf gegen den IS mit Luftangriffen unterstützen.

IS-Hochburg zurückerobert

Nach Angaben von Aktivisten nahmen kurdische Kämpfer in Syrien unterdessen einen wichtigen IS-Stützpunkt in der Nähe von Raka ein. Unterstützt durch Luftangriffe der internationalen Anti-IS-Koalition hätten die Kurden den Stützpunkt Liwa 93 (Brigade 93) 56 Kilometer nördlich der IS-Hochburg Raka erobert, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Damit seien die Verteidigungslinien des IS «an die Tore der Stadt Raka verschoben» worden.

Dadurch sei die de facto-Hauptstadt des IS in Syrien leichter angreifbar, sagte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. Der Stützpunkt sei von hoher strategischer Bedeutung, weil durch ihn die Routen von Raka in andere IS-Hochburgen in den Provinzen Aleppo im Westen und Hassaka im Osten führten.

Der IS hatte den Stützpunkt seit dem Sommer 2014 gehalten. Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich in Syrien auf ein Netzwerk von Informanten, ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

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