Die USA wollen bei der Welthandelsorganisation WTO eine Beschwerde gegen China einreichen. Nach der Ankündigung des US-Präsidialamtes liess die Retourkutsche aus Peking nicht lange auf sich warten: Das chinesische Handelsministerium legte seinerseits Beschwerde ein.
„China hofft, dass die USA ihre verfehlte Politik korrigieren können“, erklärte das chinesische Handelsministerium. Die Beschwerde betrifft nach WTO-Angaben Produkte wie Stahl, Reifen, Magnete, Chemieerzeugnisse, Küchengeräte oder Bodenbeläge aus Holz. Einem Handelsfunktionär zufolge dreht sich Chinas Protest um rund 30 Produkte.
US-Präsident Barack Obama hatte zuvor nach offiziellen Angaben angekündigt, eine Beschwerde gegen China bei der Welthandelsorganisation vorbringen. Die USA beklagten eine unfaire Unterstützung der chinesischen Autoindustrie durch staatliche Subventionen, erklärte das Präsidialamt am Sonntag in Washington.
Obama hatte bereits zuvor kritisiert, dass China Handelsvereinbarung verletze, indem es mehr als drei Milliarden Dollar an Zöllen auf US-Autoexporte erhebe.
Der Präsident soll die Beschwerde offiziell auf einer Wahlkampfveranstaltung am Montag in Ohio bekanntgeben. Die Wirtschaft dieses Bundesstaates ist eng mit der Automobilindustrie verbunden.
Ohio ist zudem ein Bundesstaat, in dem es viele Wechselwähler gibt und der daher kaum auf eine der beiden grossen Parteien festgelegt ist. Diese sogenannten swing states werden von beiden Kandidaten für die Präsidentenwahl besonders umworben.