Ungeachtet der martialischen Drohungen aus Pjöngjang haben Südkorea und die USA am Montag eine gemeinsame Militärübung begonnen. Das jährlich abgehaltene Manöver simuliert nach südkoreanischen Angaben erstmals die Reaktion auf einen möglichen Angriff mit Atomwaffen.
Die südkoreanische Militärführung versetzte ihre Truppen für die Dauer der bis zum 29. August laufenden Übung in erhöhte Alarmbereitschaft, um auf «provokative Akte» Nordkoreas entschlossen reagieren zu können. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit.
Die Führung des Nachbarlandes hatte Südkorea und den USA wegen des Manövers mit Militärschlägen gedroht. Die nordkoreanische Armee sei bereit, auf unmittelbar bevorstehende Gefahren mit «erbarmungslosen» Angriffen zu reagieren, hiess es in einer am Sonntag von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Mitteilung.
Das Militär stehe bereit, «die Hochburgen der Aggression in ein Meer aus Feuer und Asche zu verwandeln». Pjöngjang wertete das Manöver als «gefährliche» Übung für einen Atomkrieg.
Auch wenn die zehntägige Übung hauptsächlich an Computern stattfindet, nehmen an ihr zehntausende südkoreanische und US-Soldaten teil.
Nordkorea wiederum hatte Südkorea zuletzt mit einer Reihe von Raketentests provoziert und damit auch gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats verstossen. Die internationale Gemeinschaft hatte Nordkorea wegen dessen Atomwaffenprogramms mit Sanktionen belegt. Zuletzt wurden die Strafen im vergangenen Jahr verschärft, nachdem das Land seinen dritten Atomtest unternommen hatte.