Die USA haben offenbar einen Bombenanschlag des Al-Kaida-Netzwerks im Jemen auf einen Passagier-Jet vereitelt. Wie ein hochrangiger US-Beamter am Montag mitteilte, sollte ein Linienflugzeug durch einen Sprengsatz in die Luft gesprengt werden.
Es sei aber gelungen, den Anschlag in einer frühen Phase zu vereiteln. Der Sprengsatz sollte von einem Selbstmordattentäter an Bord der Maschine gezündet werden, fügte der für den Anti-Terrorkampf zuständige Beamte hinzu. Laut dem Weissen Haus stellte der Sprengsatz „keine Gefahr für die Öffentlichkeit“ dar.
Wo und unter welchen Bedingungen der Sprengsatz vom US-Geheimdienst CIA sichergestellt wurde, blieb offen. Das Attentat hätte rund um den ersten Jahrestag der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden stattfinden und eine Maschine auf dem Weg in die USA zerstören sollen, hiess es.
Obama informiert
Die CIA sei aber eingeschritten, bevor der mutmassliche Selbstmordattentäter ein Ticket gekauft habe, sagten die Gewährsleute. Was mit dem Mann geschehen ist, blieb unklar.
US-Präsident Barack Obama sei im April über den Fall unterrichtet worden, teilte die stellvertretende Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Caitlin Hayden. Obama habe die Sicherheitsdienste danach angewiesen, „alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um sich gegen diese Art von Anschlägen zu wappnen“.
Diese Art von selbstgebautem Sprengsatz verdeutliche die Notwendigkeit, „wachsam gegenüber dem Terrorismus hier und im Ausland zu bleiben“, erklärte Hayden.
Die sichergestellte Bombe ist den Angaben zufolge eine Weiterentwicklung der Unterhosen-Bombe, die im Jahr 2009 in einem Flugzeug über Detroit nicht explodierte.
Die US-Behörden wollen jetzt prüfen, ob sie durch die Sicherheitsschleusen am Flughafen gebracht hätte werden können. Der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab hatte am 25. Dezember 2009 in seiner Unterhose eine Bombe an Bord eines Fluges geschmuggelt. Die Zündung schlug aber fehl.
Methoden geändert
Im Vergleich zur Bombe von 2009 habe es trotz Ähnlichkeiten auch „bedeutende Unterschiede“ gegeben. Es habe sich um eine „nicht-metallische Vorrichtung“ gehandelt, offenbar, um eine Entdeckung bei Sicherheitschecks am Flughafen zu verhindern.D
Dies zeige, dass Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) versuche, ihre „Methoden, ihre Taktik“ anzupassen, sagte der für den Anti-Terrorkampf zuständige Beamte.