Inmitten der Spannungen mit dem Iran verlegen die USA zwei Flugzeugträger in die Nähe des Persischen Golfes. Die „USS Carl Vinson“ mit knapp 80 Kampfflugzeugen und Helikoptern an Bord sei bereits am Montag in der Region eingetroffen, erklärte das US-Militär.
Begleitet werde der Flugzeugträger von zwei Schlachtschiffen. Die „USS Abraham Lincoln“ war demnach ebenfalls auf dem Weg vom Indischen Ozean ins Arabische Meer. Pentagon-Sprecher John Kirby sagte, bei der Verlegung handele es sich um eine „Routinemassnahme“, die nicht mit dem Iran zusammenhänge.
Die „Carl Vinson“ solle den in der Region kreuzenden Flugzeugträger „USS John Stennis“ ablösen. Die Zahl der US-Flugzeugträger in der Region ändere sich ständig, sagte Kirby am Mittwoch (Ortszeit).
Situation angespannt
Die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA hatten sich zuletzt stark verschlechtert. Der Iran drohte Ende Dezember mit einer Sperrung der Strasse von Hormus, sollten die USA und ihre Verbündeten im Streit um das iranische Atomprogramm neue Sanktionen verhängen. Die USA kündigten für diesen Fall eine militärische Reaktion an.
Durch die Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer werden rund 35 Prozent des weltweiten auf dem Seeweg verschifften Öls transportiert. Die USA haben Ende Dezember bereits eine Verschärfung der Strafmassnahmen gegen den Iran beschlossen, aber noch nicht umgesetzt.
Auch die EU hatte sich vergangene Woche im Grundsatz auf Strafmassnahmen gegen den iranischen Ölsektor geeinigt. Nun wird in Brüssel über die Details gerungen. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie lange europäischen Unternehmen im Ölsektor Zeit gegeben werden soll, um ihre Geschäftsbeziehungen zu iranischen Partnern abzubrechen.
Japan drosselt Ölkäufe
Japan wiederum will seine Ölkäufe im Iran „so bald wie möglich“ und in angemessenen Stufen reduzieren. Dies sagte Finanzminister Jun Azumi nach einem Treffen mit US-Finanzminister Timothy Geithner in Tokio.
Japan bezieht etwa 10 Prozent seines Öls aus dem Iran. Das Land ist seit dem Erdbeben, Tsunami und der Atomkatastrophe von Fukushima vor zehn Monaten verstärkt auf Energielieferungen angewiesen.