Im langjährigen Währungsstreit mit China verzichten die USA auf Sanktionen gegen den aufstrebenden Konkurrenten. Eine gezielte Währungsmanipulation könne der Volksrepublik nicht vorgeworfen werden.
Das schreibt das Finanzministerium in seinem am Dienstagabend veröffentlichten Halbjahresbericht an den Kongress. Eine gezielte Manipulation wäre die Voraussetzung für gezielte Sanktionen, wie sie von Industrieverbänden gefordert werden.
Allerdings lasse die Regierung in Peking ihren Yuan viel zu langsam und „nicht ausreichend“ aufwerten, heisst es weiter. Der Industrieverband „Alliance for American Manufacturing“ kritisierte die Einschätzung und verlangt ein härteres Vorgehen gegen China.
Chinesischer Yen um 24 Prozent unterbewertet
Dem Exportweltmeister China wird seit Jahren vorgeworfen, den Wechselkurs des Yuan künstlich niedrig zu halten und sich so Vorteile auf den internationalen Märkten zu verschaffen.
In diesem Jahr hat der Yuan um 4 Prozent im Vergleich zum US-Dollar aufgewertet. Das „Peterson Institute for International Economics“ hält die Währung aber immer noch für 24 Prozent unterbewertet.
Auch deshalb dürfte das Defizit der USA im Handel mit der Volksrepublik in diesem Jahr einen Rekordwert erreichen: Allein von Januar bis Oktober übertrafen die Importe aus China die Exporte dorthin um 245,5 Milliarden Dollar.