Die Bankengruppe Valiant hat in den ersten sechs Monaten des Jahres das schwierige Börsenumfeld zu spüren bekommen. Zudem drückte der Verkauf der Tochtergesellschaft Revi-Leasing und Finanz AG auf das Ergebnis.
Der Bruttogewinn brach im Vergleich zur Vorjahresperiode um 16,9 Prozent auf 75,0 Mio. Fr. ein, wie die Berner Bankengruppe am Freitag bekannt gab. Beim Reingewinn fiel der Rückgang moderater aus: Er sank um 4,2 Prozent auf 63,2 Mio. Franken, wie Valiant bereits Ende Juli in einer Vorabinformation mitgeteilt hatte.
Der Ertrag aus dem Zinsgeschäft ging – wie ebenfalls bereits bekannt – deutlich zurück (-6,7 Prozent auf 143,2 Mio. Franken). Ohne den Verkauf der Revi-Leasing und Finanz AG hätte der Zinserfolg aber leicht über Vorjahreshöhe gelegen, heisst es im Communiqué vom Freitag.
Auch andere Erträge fielen kleiner aus als im Vorjahr: Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft warf mit 34,6 Mio. Franken 4,2 Prozent weniger ab als in der Vorjahresperiode. Das wirtschaftliche Umfeld und die Eurokrise hätten sich auf die Börsenumsätze ausgewirkt, hiess es. Der Ertrag aus dem Handelsgeschäft ging um 10,4 Prozent auf 6,9 Mio. Fr. zurück.
Höhere Kosten
Zudem erhöhte sich der Geschäftsaufwand wegen höheren Informatik-Kosten um 1,8 Prozent auf 119,3 Mio. Franken. Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag (Cost/Income-Ratio) verschlechterte sich daher auf 61,4 Prozent (Vorjahr 56,5 Prozent). Die höheren Informatik-Ausgaben sind auf die Migration auf ein neues IT-System zurückzuführen. Die Zusatzkosten fielen in diesem Jahr letztmals an, schreibt Valiant.
Wie ebenfalls bereits in der Vorabinformation mitgeteilt worden war, stiegen die von Valiant verwalteten Kundenvermögen um 1,6 Prozent. Aufgrund des Verkaufs der Revi-Leasing und Finanz AG gingen die Kundenausleihungen von Valiant hingegen um 0,7 Prozent zurück.
Für 2012 erwartet die Berner Bankengruppe weiter ein anspruchsvolles Umfeld. Sie geht deswegen von einem „etwas unter dem Vorjahr liegenden Jahresergebnis“ aus.