Die Valiant-Bank zieht die Rüge der Finanzmarktaufsicht (Finma) nicht ans Bundesverwaltungsgericht weiter, obwohl sie sich mit dem Entscheid weiter schwer tut. Das gab Verwaltungsratspräsident Kurt Streit am Donnerstag an der Generalversammlung in Bern bekannt.
Die Finma hat der Berner Regionalbank vorgeworfen, sie habe im Herbst 2010 eigene Aktien in grossem Stil aufgekauft, um einen Kurzssturz zu verhindern. Dadurch habe sie Marktmanipulation begangen.
Die Finma habe aber keine Sanktionen ausgesprochen, stellte Streit fest. Strafrechtlich relevante Sachverhalte seien nicht festgestellt worden. Die Finma habe der Bank bloss Auflagen gemacht, die rein organisatorischer und reglementarischer Natur seien. „Damit können wir leben.“
Nicht einverstanden sei die Bank mit den Formulierungen der Finma. Diese stünden auf einem schwammigen rechtlichen Fundament. Ein Weiterzug ans Bundesverwaltungsgericht erscheine der Bank aber unangemessen.
„Unser oberstes Ziel ist es, diese Angelegenheit ein für allemal zu den Akten legen zu können, damit wir unbelastet in die Zukunft schreiten können“, betonte Streit. Das sei für Valiant wichtiger als ein Rechtsstreit über gewisse Formulierungen in der Finma-Verfügung.
„Vorsorglicher Erwerb von Aktien“
Streit betonte erneut, der Kauf eigener Aktien im Herbst 2010 sei aus einem wirtschaftlich naheliegenden Grund erfolgt: Die Valiant habe damals die Übernahme von zwei Banken sowie die Kooperation mit einer dritten Bank in Form einer Kreuzbeteiligung geprüft.
„Unser Ziel war es, die erworbenen Aktien für diese Akquisitionen einzusetzen“, sagte Streit. Leider seien dann die Projekte nicht realisiert worden, weshalb sich der vorsorgliche Erwerb von Aktien als nicht notwendig herausgestellt habe.