Griechenlands Ex-Finanzminister Gianis Varoufakis will sich nicht den Syriza-Abtrünnigen anschliessen, die eigenständig bei den Neuwahlen antreten wollen. Varoufakis begründet dies mit unterschiedlichen Ansichten in der Frage, ob Griechenland im Euro bleiben soll.
«Uns verbinden viele Gemeinsamkeiten und Sympathien. Ich mag sie, und ich glaube, sie mögen mich», sagte Varoufakis der Zeitung «Die Welt» (Montagsausgabe). «Aber ich glaube, unter politischen Gesichtspunkten sind wir zu weit auseinander. Es wäre keine sinnvolle Kombination.» Seine wichtigste Differenz mit den linken Rebellen betreffe Griechenlands Verbleib im Euro.
«Für sie ist der Rückkehr zur Drachme eine Frage der Ideologie», sagte Varoufakis. «Sie sind Sozialisten, und damit sympathisiere ich.» Er halte es jedoch für besser, im Euro zu bleiben, wenn auch nicht um jeden Preis. «Aber ich bin ganz sicher nicht dafür, um jeden Preis zur Drachme zurückzukehren.»
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte am Donnerstagabend seinen Rücktritt erklärt. Der linke Flügel seiner Regierungspartei Syriza spaltete sich am Freitag ab und bildete unter dem Namen Volkseinheit (LAE) eine eigene Parlamentsgruppe aus 25 Abgeordneten.
Als drittstärkste Kraft im Parlament könnte ihr Chef Panagiotis Lafazanis ab Montag Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Regierung führen.