Altmeister Julien Vauclair ist beim 2:1-Auswärtssieg Luganos gegen die ZSC Lions mit zwei Toren der Mann des Abends. Sein Team habe aber nicht wegen ihm gewonnen, so der Verteidiger nach dem Triumph.
Wegen eines Checks gegen den Kopf von Inti Pestoni im ersten Viertelfinal-Spiel hatte Vauclair drei Partien aussetzen müssen. Nachdem er bereits in diesem Spiel einmal getroffen hatte, trumpfte der 37-jährige Routinier bei seiner Rückkehr gross auf. In der Qualifikation hatte Vauclair nur einen Treffer verbuchen können, in den Playoffs steht er schon bei drei Toren.
«Ich habe keine Erklärung, weshalb meine Schüsse nun plötzlich reingehen», sagte Vauclair nach dem Auswärtssieg im Hallenstadion. Lugano führt dank der Treffer von Vauclair in der Serie nun mit 3:2 und steht dicht vor dem Halbfinal-Einzug. «Klar, jetzt muss das Ziel sein, die Serie am Donnerstag zu beenden», so Vauclair
Dass gerade er die Tore geschossen habe, sei nicht so wichtig. «Jetzt sagen alle, dass ich der Matchwinner bin. Wir haben aber nicht wegen mir gewonnen, sondern weil wir gut verteidigt und nur einen Treffer zugelassen haben», so der bescheidene Romand, der 2013 an der WM ins Allstar-Team gewählt worden war und seit 20 Jahren – mit einem Unterbruch von zwei Saisons in Nordamerika – für Lugano verteidigt.
Shannon: «Es braucht vier Siege»
Die ZSC Lions geben sich aber noch nicht geschlagen. «Das Schöne an den Playoffs ist, dass man vier Siege braucht, um in die nächste Runde einzuziehen», so Ryan Shannon. «Wir haben nun einen Tag Zeit, um über die Bücher zu gehen», so der amerikanische Stürmer, dessen Team wie bereits im Vorjahr das Scheitern in der ersten Runde droht.
So schlecht sieht Shannon sein Team nicht: «Es gibt logischerweise viel zu verbessern. Aber es ist auch nicht alles schlecht. Mir gefällt unsere Intensität. Ich denke, wir hätten in dieser Serie bisher mehr Siege verdient.»
McNamara: «War unser bestes Spiel»
Nicht unzufrieden war auch Biels Trainer Mike McNamara, obwohl sein Team gegen Bern mit 1:4 Siegen aus den Playoffs ausgeschieden ist: «Heute war unser bestes Spiel in dieser Serie. Wir waren sehr, sehr gut, haben viele Chancen kreiert. Leider war die Chancenauswertung nicht die beste. Ein Grund, dass wir zu wenig Tore geschossen haben, war auch Genoni (Torhüter von Bern – Red.). Er hat die ganze Serie einfach nur super gespielt.»
Das Team sei trotz der schwierigen Saison nahe dran gewesen, auch wenn Bern über die ganze Serie die klar bessere Mannschaft gewesen sei, fuhr McNamara in den Katakomben der Berner Arena mit seiner Analyse fort. Ein Punkt sei die Erfahrung, die etwas fehle. «Wir müssen aber in allen Belangen Fortschritte machen, wenn wir gegen die Topmannschaften nicht nur mitspielen, sondern auch gewinnen wollen.»
Nur wenige Minuten nach dem Ausscheiden blickte McNamara schon in die Zukunft. «So banal es klingt, heute ist der erste Tag der neuen Saison. Wir wollen nächste Saison mit hohem Tempo spielen, das benötigt eine gewisse Kondition. Wir werden sehr, sehr hart arbeiten im Sommer», kündigte er an. Und er kennt auch schon den Trainingsstart: «Am 10. April fangen wir an. Dann gehts wieder los.»