Die Versicherungsgruppe Vaudoise hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr um 8,8 Prozent auf 89,8 Millionen Franken gesteigert. Auch das Geschäftsvolumen stieg. Dazu beigetragen hat das Nichtlebengeschäft. Zudem überstand die Gruppe die Frankenaufwertung fast unbeschadet.
Das kam durch die Absicherungspolitik gegen Wechselkursschwankungen zustande, wie Generaldirektor Philippe Hebeisen im Communiqué vom Dienstag zitiert wird. Trotz angespannter Lage auf dem Finanzmarkt hätten die Anlagen einen wesentlichen Beitrag zum guten Ergebnis geleistet.
An Prämien nahm die Gruppe im ersten Halbjahr 713,4 Millionen Franken ein. Das waren 4,6 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Damals hatte aber die verkaufte Liechtensteiner Tochter Valorlife noch Prämieneinnahmen von 76,9 Millionen Franken geliefert. Die Valorlife ist im vorliegenden Ergebnis erstmals nicht mehr enthalten.
Auf das Hauptgeschäft im Nichtlebenbereich entfielen 632,3 Millionen Franken und damit 6,8 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2014. Das liegt über dem Marktwachstum von 1,4 Prozent.
Zu dieser Entwicklung trugen alle Zweige bei. Die Motorfahrzeugversicherungen, die wichtigste Branche bei der Vaudoise, legten um 4,3 Prozent zu. Die Personenversicherungen im Bereich Nichtleben wuchsen um 12 Prozent.
Die Schaden-Kosten-Quote im Nichtleben stieg auf 94,2 Prozent. Im ersten Semester des Vorjahrs hatte sie bei 89,7 Prozent gelegen, was aber ausserordentlich günstig war, wie die Vaudoise berichtet.
Wachstum bei Lebensversicherungen
Bei den Lebensversicherung steigerte Vaudoise die Einnahmen um 2,5 Prozent auf 81,1 Millionen Franken. Dabei bot sie die traditionellen Einmalprämienversicherungen wegen der historisch tiefen Zinssätze zurückhaltend an, entwickelte aber Produkte, die weniger sensibel für Zinsschwankungen sind.
Bei den Anlagen hielt die Gruppe an der Politik mit festverzinslichen Anlagen und Immobilien fest. Die Aktienanlagen blieben bei gleichzeitiger Absicherung gegen einen Marktrückgang bestehen. Auch blieb die Absicherung der Devisenpositionen hoch, so dass die Vaudoise die Aufhebung des Euro-Mindestkurses abfedern konnte. Die Anlagerendite erreichte 2,4 Prozent.
Für den Rest des Jahres sieht die Vaudoise beste Voraussetzungen. Das Ergebnis dürfte ähnlich ausfallen wie 2014, sollten sich die Finanzmärkte und die Schäden nicht negativ entwickeln.
Im vergangenen Jahr hatte die Westschweizer Versicherungsgruppe einen Rekordgewinn von 154 Millionen Franken erzielt. Seit 2011 fokussiert Vaudoise auf die Schweiz und auf die Rückkehr zu den genossenschaftlichen Wurzeln.