VBL-Chef ist genervt und legt freiwillig seinen Lohn offen

Der Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) ist genervt von der öffentlichen Diskussion über CEO-Saläre städtischer Betriebe. Er hat darum in einem Zeitungsinterview freiwillig seinen Lohn offengelegt.

Norbert Schmassmann, Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern, hat seinen Lohn offengelegt (Archiv). (Bild: sda)

Der Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) ist genervt von der öffentlichen Diskussion über CEO-Saläre städtischer Betriebe. Er hat darum in einem Zeitungsinterview freiwillig seinen Lohn offengelegt.

Er verdiene ziemlich genau 250’000 Franken im Jahr, sagte VBL-Direktor Norbert Schmassmann in einem Interview mit der Zentralschweiz am Sonntag. Hinzu kämen Spesen von rund 10’000 Franken jährlich.

Am Donnerstag hatte das Luzerner Stadtparlament gegen den Willen der Regierung einen Vorstoss der SP zu mehr Lohntransparenz überwiesen. Demnach sollen Betriebe, die ganz im Besitz der Stadt Luzern sind, die Löhne der Geschäftsleitung und die Entschädigungen der Verwaltungsräte offenlegen.

Er könne kaum noch durch die Stadt gehen, ohne dass er auf seinen Lohn angesprochen werde, sagte Schmassmann. Seit Tagen werde über die CEO-Saläre der ausgelagerten städtischen Betriebe geredet. Das sei nervig, sagte der CVP-Kantonsrat. Er hoffe, dass sich das Thema nun erledige.

Marktüblicher Lohn

Seit zwei Jahren veröffentlicht das städtische Unternehmen jährlich im Geschäftsbericht die Gesamtlohnsumme der fünf Geschäftsleitungsmitglieder. Diese lag 2014 bei rund 990’000 Franken.

Der VBL-Chef hält seinen Lohn für marktüblich und angemessen. 75 Prozent der Chefs ähnlich grosser Betriebe würden wohl mehr verdienen, sagte Schmassmann im Interview. Die VBL zählen rund 460 Angestellte und generieren 84 Millionen Franken Jahresumsatz.

Die Diskussionen um Cheflöhne in der Stadt Luzern waren im Frühling entbrannt. Die Stimmberechtigten befürworteten im März eine SVP-Initiative, wonach der Stadtpräsident nicht mehr als 220’000 Franken und die vier anderen Stadträte nicht mehr als je 200’000 Franken im Jahr verdienen sollen. Dies bedeutet eine Lohnkürzung von über 40’000 Franken pro Regierungsmitglied.

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