VCS bringt erneut «GA light» ins Gespräch

Die Branche des öffentlichen Verkehrs prüft die Einführung neuer Billette und Abonnements. Der Verkehr-Club der Schweiz (VCS) befürwortet dies: Ein Ausbau des Billettsortiments würde seiner Ansicht nach die Chance bieten, neue Kunden zu gewinnen.

Der VCS bringt das "GA light" wieder ins Spiel (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Branche des öffentlichen Verkehrs prüft die Einführung neuer Billette und Abonnements. Der Verkehr-Club der Schweiz (VCS) befürwortet dies: Ein Ausbau des Billettsortiments würde seiner Ansicht nach die Chance bieten, neue Kunden zu gewinnen.

Eine Ausweitung des Sortiments dürfe aber nicht dazu benutzt werden, die Preise zu erhöhen oder zu senken, schreibt der VCS am Mittwoch in einem Communiqué. Der VCS spricht sich im Rahmen einer Anhörung, die der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) im Februar gestartet hatte, unter anderem für kontingentierte Billette und Tageskarten zu Vorzugspreisen sowie für saisonal angepasste Tarife für touristische Billette aus.

Weiter bringt der VCS erneut das «GA light» ins Spiel, das erst ab 9 Uhr gültig wäre und weniger kosten würde als ein normales Generalabonnement (GA). Damit sollen die Züge ausserhalb der Spitzenzeiten besser ausgelastet werden. Die SBB hatten das «GA light» allerdings 2010 bereits einmal verworfen.

Auch Pro Bahn, die Interessenvertretung der Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs, schlägt im Rahmen der Anhörung ein «GA light» vor – meint damit allerdings etwas anderes: Pro Bahn zufolge soll das «GA light» nur während zwanzig oder fünfzig Tagen pro Jahr auf dem gesamten Netz gültig sein; in einem lokalen Bereich – einem Umkreis von zwanzig bis dreissig Kilometern – aber während der ganzen Gültigkeitsdauer.

Dieses «GA light» müsste mindestens 20 Prozent günstiger sein als ein normales GA, schreibt Pro Bahn in einem Communiqué. Weiter fordert Pro Bahn insbesondere im Interesse des Tourismus die Einführung einer Zweitageskarte.

Die Branche des öffentlichen Verkehrs hatte im Februar eine breite Vernehmlassung zum Ausbau des Billettsortiments gestartet. Ziel ist unter anderem, «preislich tiefere Einstiegshürden für Gelegenheitsfahrer» zu schaffen.

Vorgeschlagen wurden konkret etwa kontingentierte, rabattierte Billette und Tageskarten, ein Strecken-Abo kombiniert mit Verbund-Zonen sowie saisonal angepasste Tarife für Billette touristischer Transportunternehmen.

Die Hauptpfeiler des Sortiments – GA und Halbtax-Abo, Verbund-Abos und Tageskarten – sollen weiterhin bestehen bleiben. Auch soll ein Billett weiterhin innerhalb eines Tages für die gewählte Strecke gültig sein, und nicht nur für ein bestimmtes ÖV-Transportmittel.

Nächster Artikel