Der Verkehr in der Schweiz nimmt stetig zu, verschlingt viel Energie und verschmutzt die Umwelt. Um das Verkehrswachstum zu bremsen, fordert der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) eine «ökologische Verkehrswende» – analog der Energiewende.
«Der Verkehr ist Fluch und Segen zugleich», sagte VCS-Präsidentin und Nationalrätin Evi Allemann (SP/BE) am Freitag vor den Medien in Bern laut Redetext. Verkehr sei nützlich, weil er zur Lebensqualität beitrage und Grundlage für die Wirtschaftsentwicklung sei.
Aber: Verkehr verschlinge auch sehr viel Energie, produziere rund 40 Prozent der Treibhausgas-Emissionen der Schweiz, brauche viel Platz und mache Lärm. Das Strassenverkehrsnetz der Schweiz wachse weiter, sagte Allemann. «Es ist alles andere als klar, ob Verkehrswachstum mit immer mehr Lebensqualität verbunden ist.»
Um das Problem anzugehen, will der VCS eine «ökologische Verkehrswende» umsetzen, analog zur Energiestrategie 2050 von Energieministerin Doris Leuthard.
Der Verkehrsclub fordert dabei ökologische und klimafreundliche Massnahmen. So müsse auf neue Technologien gesetzt werden wie Hybrid- oder Elektroautos. Zudem müsse der Verkehr zunehmend von der Strasse auf die Schiene verlegt und der öffentliche Verkehr sowie das Velofahren gefördert werden.
Der Bund könne nicht alles lösen, sagte Allemann. Die Bevölkerung, aber auch die Wirtschaft müssten die Verkehrswende unterstützen. Einige ökologische Ansätze gebe es bereits, wird VCS-Vorstandsmitglied Anne Mahrer in der Mitteilung zitiert wird.
Sie erinnerte an die 20km/h-Zonen in Schweizer Städten aber auch an konkrete Massnahmen in Quartieren, um den Langsamverkehr zu fördern: So etwa gänzlich autofreie Quartiere, Velo-Lieferservices oder das Teilen von Autos.