Vegane Ernährung soll gesetzlich verankert werden

Die Vereinigung Sentience Politics will die vegane Ernährung zum Politikum machen. Die Gruppe hat deshalb gleich zwei Volksinitiativen präsentiert. In der Stadt Bern und im Kanton Basel-Stadt soll die vegane Ernährung im Gesetz stehen. Dennoch soll niemand zum Fleischverzicht gezwungen werden.

Gesund für Körper und Klima: Möglichkeiten zur veganen Ernährung sollen gesetzlich verankert werden. (Bild: veganleben.de)

Die Vereinigung Sentience Politics will die vegane Ernährung zum Politikum machen. Die Gruppe hat deshalb gleich zwei Volksinitiativen präsentiert. In der Stadt Bern und im Kanton Basel-Stadt soll die vegane Ernährung im Gesetz stehen. Dennoch soll niemand zum Fleischverzicht gezwungen werden.

Als schwächliche, bleiche Körnlipicker, die nie richtig satt werden, sind Veganerinnen und Veganer verschrien. Sie ernähren sich nicht nur fleischlos, sondern ganz ohne tierische Produkte, also auch ohne Milchprodukte oder Eier. Jetzt wehren sich Veganer (und mit ihnen auch ernährungsbewusste Nicht-Veganer) und starten zwei Volksinitiativen für eine «Vegi-Politik jenseits des Schwarz-Weiss-Denkens». Ihre Begründung: Vegane Ernährung sei um ein Vielfaches klimafreundlicher als herkömmliche.

Die Vereinigung Sentience Politics will deshalb erreichen, dass im Kanton Basel-Stadt und in der Stadt Bern in allen Kantinen der öffentlichen Verwaltung vegane Menüs angeboten werden. Zumindest dann, wenn sowieso mehr als ein Menü auf dem Speiseplan steht. Im Mai beginnen die Initianten mit der Unterschriftensammlung.

Keine Einschränkung des Fleischkonsums

«Wir wollen den Fleischkonsum überhaupt nicht einschränken», sagt Mit-Initiant Adriano Mannino. Ziel der Initianten ist es, mehr Gelegenheiten zur veganen Ernährung zu schaffen. So soll gegen die negativen Stereotypen der veganen Ernährung angekämpft werden. Prominenter Unterstützer des Anliegens ist Bastien Girod, Nationalrat der Grünen. «Vegane Ernährung kann sehr gut sein», sagt auch Girod.

Die Initianten betonen die Umweltbelastung, die durch die Nutztierhaltung entsteht. Eine Studie, die das Bundesamt für Umwelt 2012 publiziert hat, zeigt, dass die Ernährung bis zu 30 Prozent der Umweltbelastung ausmachen kann – das ist mehr als der Verkehr oder das Wohnen. Die enorme Reduktion ist möglich, weil weniger Nutztierhaltung nötig ist.

Ernährung soll zum Politikum werden

«Wenn die Ernährung negative Folgen hat, ist sie nicht mehr einfach privat, sondern ein Politikum», sagt Adriano Mannino. Von der Initiative erhoffen sich die Initianten, dass die Bevölkerung eher mit veganer Ernährung in Berührung kommt und so Vorurteile abbaut. Auch das Bewusstsein soll geschärft werden.

Damit der Genuss in den Mensen von Bern und Basel nicht auf der Strecke bleibt, haben die Initianten die Ausbildung der Köche gleich mit in die Initiative geschrieben. Bastien Girod hofft, dass er parteiübergreifend Unterstützung für das Anliegen findet. «Ich weiss, dass es in jeder Partei Veganer gibt.»

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