Der seit fast vier Monaten inhaftierte venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López muss sich wegen angeblicher Anstachelung zur Gewalt vor Gericht verantworten. Ihm wird seine Rolle bei einer regierungskritischen Demonstration im Februar zur Last gelegt.
Das gab die Anklagebehörde am Donnerstag bekannt. Die mit López sympathisierende Oppositionspolitikerin María Corina Machado teilte mit, auch sie sei zu einer Anhörung am Montag vorgeladen worden, bei der es um ein angebliches Mordkomplott gegen Präsident Nicolás Maduro gehen solle.
Der studierte Volkswirtschaftler López war am 18. Februar festgenommen worden, zwei Wochen nach Beginn der Volksproteste gegen Maduros Regierung. Die inzwischen abgeflauten Demonstrationen richteten sich gegen die grassierende Kriminalität und Korruption, aber auch gegen häufige Versorgungsengpässe in Venezuela.
Bei den Protesten in Caracas, San Cristóbal und anderen Städten des Landes gab es immer wieder Zusammenstösse mit Sicherheitskräften, bei denen mindestens 42 Menschen getötet wurden.
Maduros Regierung stellt die gewalttätigen Proteste als eine von den USA unterstützte Verschwörung zum Sturz der Regierung dar. Machado wurde als Drahtzieherin des angeblichen Komplotts beschuldigt. Begründet wurde dies mit dem Inhalt angeblich belastender E-Mails, die sich mehrere Oppositionspolitiker untereinander zugeschickt haben sollen.