Einen Tag nach einer Solidaritätskundgebung in Venezuela für den erkrankten Staatschef Hugo Chávez hat dessen Vize Nicolás Maduro einen Besuch an dessen Krankenbett in Kuba angekündigt.
Er wolle noch im Laufe des Tages nach Kuba reisen, um sich mit Familienangehörigen und Ärzten des Präsidenten zu treffen, sagte Maduro am Freitag bei einem Besuch in der Zentrale der staatlichen Erdölgesellschaft PDVSA.
Auch die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner hielt sich am Freitag in Kuba auf. Sie wollte sich mit dem kubanischen Staatschef Raul Castro und dessen Bruder und Amtsvorgänger Fidel treffen.
Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erklärte Kirchner, sie habe eine Bibel für „meinen Freund Hugo Chávez“ dabei. Ob sie ihn persönlich sehen würde, war aber zunächst unklar.
Chávez mit Lungenentzündung
Der 58-jährige Linksnationalist Chávez, der seit 1999 Venezuela regiert, befindet sich seit Dezember zum vierten Mal zur Krebsbehandlung auf Kuba. Offiziellen Angaben zufolge litt er zuletzt an einer Lungenentzündung und hatte Atembeschwerden. Chávez hat einen Teil der Amtsgeschäfte auf Maduro übertragen und sich für ihn als seinen möglichen Nachfolger ausgesprochen.
Am Mittwoch hatte das Oberste Gericht in Caracas entschieden, dass Chávez den Eid für seine neue sechsjährige Amtszeit zu einem späteren Zeitpunkt ablegen kann als eigentlich vorgesehen. Die Feierlichkeiten waren für den 10. Januar geplant.
Maduro rief für diesen Tag stattdessen zu einer Solidaritätskundgebung für Chávez auf, an der neben Zehntausenden einheimischen Anhängern des Präsidenten auch mehrere lateinamerikanische Staatschefs teilnahmen.