Venizelos neuer Parteichef der griechischen Sozialisten

Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos ist am Sonntag zum neuen Parteichef der griechischen Sozialisten gewählt worden. Venizelos kam nach Auszählung von mehr als 25 Prozent der Wahlzettel auf etwa 96 Prozent der Stimmen. Dies berichtete das griechische Fernsehen unter Berufung auf die Wahlkommission.

Er ist der einzige Kandidat für die Parteispitze bei Griechenlands Sozialisten: Finanzminister Evangelos Venizelos (Archiv) (Bild: sda)

Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos ist am Sonntag zum neuen Parteichef der griechischen Sozialisten gewählt worden. Venizelos kam nach Auszählung von mehr als 25 Prozent der Wahlzettel auf etwa 96 Prozent der Stimmen. Dies berichtete das griechische Fernsehen unter Berufung auf die Wahlkommission.

„Ich bin mir bewusst welche Fehler, wir (die Sozialisten) gemacht haben. Ich weiss wie verbittert die Menschen sind“, sagte Venizelos. Griechenland könne aber jetzt hoffen, sagte er weiter. Das Land brauche jetzt „Arbeit und Solidarität“, hiess es. „Wir starten“, sagte Venizelos.

An der Urabstimmung haben sich nach ersten Schätzungen mehr als 200’000 Menschen beteiligt. Das sei fast doppelt so viel wie von den Organisatoren erwartet, hiess es aus Parteikreisen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Die griechischen Sozialisten sind unter anderem wegen der Finanzkrise politisch schwer angeschlagen. Sie wollen mit der neuen Parteiführung einen politischen Neuanfang wagen.

Venizelos tritt die Nachfolge des bisherigen Parteichefs und früheren Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou an. Papandreou hatte im Januar seinen Abschied von der Parteispitze angekündigt.

Harter Wahlkampf

Die griechische Presse ging davon aus, dass Venizelos vielleicht sogar schon am Montag von seinem Amt als Finanzminister zurücktreten wird, damit er seine Partei auf den harten Wahlkampf vorbereiten kann.

Umfragen deuteten zuletzt auf ein desaströses Ergebnis bei der vorgezogenen Parlamentswahl hin, die spätestens Anfang Mai erwartet wird. Kam die Partei 2009 noch auf 44 Prozent der Stimmen, liegt sie derzeit in Umfragen bei 9 bis 15 Prozent.

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