Nach einer Attacke auf das Polizeihauptquartier in Dallas im US-Bundesstaat Texas ist der Angreifer von der Polizei erschossen worden. Er hatte zuvor mit einem gepanzerten Kleintransporter auf dem Polizeigelände Streifenwagen gerammt, dann feuerte er aus dem Fahrzeug.
Das Motiv des Mannes war zunächst unklar, doch schloss die Polizei einen Terrorakt aus. Polizeichef David Brown sagte am Samstag vor Reportern, alle Polizisten hätten den Angriff unbeschadet überlebt. Dies sei ein grosses Glück gewesen, denn offensichtlich habe der Mann töten wollen.
Demnach hatte er mehrere Sprengsätze versteckt und derart heftig um sich geschossen, dass die Polizei und Augenzeugen zunächst von mehreren Angreifern ausgingen.
Schon auf dem Gelände des Hauptquartiers habe die Polizei das Feuer erwidert, berichtete Brown. Dann habe es eine Verfolgungsjagd gegeben, die in einem Vorort damit endete, dass das Auto des Täters von der Polizei umstellt wurde. Dort gab es einen erneuten Schusswechsel.
Schliesslich hätten Scharfschützen «durch die Windschutzscheibe» auf den Angreifer geschossen und ihn «getroffen», sagte Brown.
Es dauerte jedoch mehrere Stunden, bis der Tod des Angreifers bestätigt werden konnte. Zunächst mussten Experten prüfen, ob er tatsächlich wie angedroht seinen Kleintransporter mit Sprengfallen präpariert hatte.
Rohrbomben im Polizeigebäude
Im Polizeigebäude wurden nach der Attacke Rohrbomben entdeckt. Eine von ihnen explodierte, als ein ferngesteuerter Roboter sie entfernen wollte. Das Gelände wurde geräumt. Auf Bildern, die die Polizei veröffentlichte, waren Schäden an Autos und Fensterscheiben sowie Einschusslöcher zu sehen.
Zwischendurch versuchten die Beamten, mit dem Angreifer zu verhandeln, wie Brown berichtete. Demnach erzählte der Mann, ihm sei sein Kind weggenommen worden. Der Angreifer habe damit gedroht, «uns alle in die Luft zu sprengen», dann habe er die Verbindung gekappt, sagte Brown.
Der Angreifer gab seinen Namen an, doch wollte sich Brown zunächst nicht zu seiner Identität äussern. Nach Informationen des US-Senders ABC handelt es sich um einen 35-jährigen Mann, der im Mai 2013 wegen häuslicher Gewalt angeklagt worden war.
Der mutmassliche Vater sagte dem Sender CBS, sein Sohn sei wegen eines Streits mit den Behörden um das Sorgerecht seines Sohns sehr niedergeschlagen gewesen, zudem habe er aufgrund seines Vorstrafenregisters keinen anständigen Job mehr gefunden.
Polizei: Kein Terrorakt
Die Polizei ging nicht von einem Terrorakt aus. Sie arbeite eng mit dem FBI zusammen und es gebe bislang keine Hinweise auf einen Terrorhintergrund, sagte der Polizeichef von Dallas. Er vermute eher Hass auf die Polizei als Motiv.