Verein kämpft um Kasernenareal: Einsprache gegen „Basel Tattoo“

Der Quartierverein „Heb Sorg zum Glaibasel“ will angesichts von immer mehr Veranstaltungen auf dem Basler Kasernenareal die Bremse ziehen: Er hat gegen die Nutzung durch das „Basel Tattoo“ Einsprache eingereicht. Für eine Bewilligung fehle die Rechtsgrundlage.

Der Quartierverein „Heb Sorg zum Glaibasel“ will angesichts von immer mehr Veranstaltungen auf dem Basler Kasernenareal die Bremse ziehen: Er hat gegen die Nutzung durch das „Basel Tattoo“ Einsprache eingereicht. Für eine Bewilligung fehle die Rechtsgrundlage.

Das als Verein organisierte Komitee „Heb Sorg zum Glaibasel“ reichte die Einsprache zusammen mit Anwohnern und Gewerbetreibenden rund um die Kaserne beim Baudepartement ein, wie es am Dienstag mitteilte. Anlass war laut Präsident Thomas Mächler die am 12. Oktober publizierte Allmendnutzungsbewilligung für das „Basel Tattoo“ für 2012 bis 2014.

Die Einsprache richte sich nicht gegen das Militärmusikfestival. Das Kasernenareal sei von Frühling bis Herbst immer stärker belegt, sagte Mächler, so etwa mit der Herbstmesse, dem immer grösseren „Tattoo“ oder an der Kunstmesse Art. Anders als bei der Herbstmesse sei aber beim „Tattoo“ die Bevölkerung einen Monat lang ausgesperrt.

Eine solche Nutzung ist jedoch laut dem Komitee aufgrund des Zonenplans und der speziellen Bauvorschriften für das Areal gar nicht erlaubt. Dieses sei nicht Allmend: Eine Allmendbewilligung genüge daher nicht, vielmehr wären ein Baubewilligungsverfahren und allenfalls ein Grossratsentscheid zur Lockerung der Bauvorschriften nötig.

Berufung auf Ursprungsidee

Das Komitee verweist dazu auf die Entstehung der Bauvorschriften. Diese hatte der Grosse Rat 1986 gegen den Willen der Regierung erlassen, um eine bauliche Nutzung zu verhindern. Vorausgegangen war ein Abstimmungskampf um drei Initiativen, die das Kasernenareal zwar ganz unterschiedlich nutzen, aber oberirdisch alle einen Park und Spielplatz wollten.

Die Einsprecher wollten nun, dass „das geltende Recht für das Kasernenareal konsequent angewendet wird und zonenfremde Nutzungen nicht mehr bewilligt werden“. Die Bevölkerung beanspruche, „was ihr eigentlich gehört: das Kasernenareal als Spiel- und Begegnungsort für die Quartierbevölkerung“, heisst es in der Mitteilung.

Das „Basel Tattoo“ hat im Juli zum sechsten Mal stattgefunden und fast 260’000 Besucher angezogen. Es ist die zweitgrösste Veranstaltung ihrer Art nach dem „Edinburgh Military Tattoo“.

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