Der konservative Politiker Prokopis Pavlopoulos ist am Mittwochabend vom griechischen Parlament mit einer deutlichen Mehrheit im ersten Wahlgang zum neuen Staatspräsidenten gewählt worden. Für den 64-jährigen Verfassungsrechtler stimmten 233 der 300 Abgeordneten.
Schon 180 Stimmen hätten Prokopis Pavlopoulos für die Wahl ausgereicht, 233 von insgesamt 300 waren es am Schluss. Sein Gegenkandidat Nikos Alivizatos bekam 30 Stimmen. 32 Abgeordnete enthielten sich der Stimme, wie das Parlamentspräsidium mitteilte.
Prokopis Pavlopoulos, ein Verfassungsrechtler und Professor für Öffentliches Recht, wurde von der regierenden Linkspartei Syriza sowie ihrem Koalitionspartner, den Unabhängigen Griechen, unterstützt. Auch die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia, aus deren Reihen Pavlopoulos politisch stammt, stellte sich hinter seine Kandidatur. Alivizatos hatte nur die Unterstützung der zwei kleinen Parteien der politischen Mitte, Der Fluss und die Sozialisten.
Die Wahl des Präsidenten war im Dezember 2014 gescheitert. Deshalb war eine vorgezogene Wahl am 25. Januar notwendig geworden, die zu einem Regierungswechsel in Athen und einer Abkehr vom Sparkurs führte.
Der linke Regierungschef Alexis Tsipras hatte den Konservativen Pavlopoulos vorgeschlagen. Er wollte damit das Gebot der Verfassung erfüllen, dass ein Staatspräsident möglichst breit abgestützt sein sollte.
Der Präsident hat in Griechenland nur eine repräsentative Rolle und wird für fünf Jahre gewählt. Die Amtszeit des 85-jährigen amtierenden Staatschefs Karolos Papoulias endet am 13. März.