Die Young Boys empfangen den FC Zürich am Sonntag in der 25. Runde der Super League zum Verfolgerduell. In den anderen vier Partien sind Mannschaften involviert, die gegen den Abstieg kämpfen.
Vor allem für den FC Zürich ist die Partie am Sonntag gegen die Young Boys im Kampf um Platz 2 wegweisend. «Es ist selbstredend ein enormer Unterschied, ob man nun einen Punkt oder sieben Punkte Rückstand auf YB aufweist», sagte FCZ-Trainer Urs Meier. Die Zürcher befinden sich in einem Tief. Sie sind bereits seit drei Spielen ohne Sieg und traten in diesen Partien immer gegen einen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte an.
Auch Uli Forte misst dem Duell mit dem FCZ vorentscheidende Bedeutung zu. «Es ist das wichtigste Meisterschaftsspiel in dieser Saison», sagte der YB-Trainer. «Wir wollen den 2. Platz betonieren.» Die Young Boys taten sich zuletzt gegen den Tabellenletzten Aarau ebenfalls schwer und kamen vor einer Woche beim 1:1 im Brügglifeld mit einem blauen Auge davon.
Der unangefochtene Tabellenführer FC Basel tritt bereits heute in Luzern an. FCB-Trainer Paulo Sousa hat beim Gegner «einen Mentalitätswandel» festgestellt. Die Luzerner treten im neuen Jahr im Vergleich zur Rückrunde gefestigter auf und feierten am vergangenen Wochenende gegen Vaduz den zweiten Heimsieg in Folge, nachdem dies zuvor in zehn Anläufen nicht geklappt hatte.
Gegen den FCB müssen die Zentralschweizer auf Torhüter David Zibung verzichten, der erstmals in seiner Karriere beim FCL (seit 1999) ein Spiel wegen einer Verletzung verpasst. Die Luzerner treten als klare Aussenseiter an. «Basel ist der FC Bayern der Schweiz», sagte FCL-Trainer Markus Babbel. «Für uns ist diese Partie ein Bonus.»
Im Kampf gegen den Abstieg kommt es heute zum Direktduell zwischen den Grasshoppers und Aarau. Die Zürcher zeigten in den letzten Wochen Aufwärtstendenz. Vor allem die Aufholjagd gegen Thun, die mit dem 2:2 in der Nachspielzeit belohnt wurde, macht dem Team von Pierluigi Tami Mut. «Nachdem wir uns in der Defensive stabilisieren konnten, müssen wir nun auch in der Offensive stärker werden», fordert Tami. Bei Aarau ist die Stimmung trotz mittlerweile 13 Spielen ohne Sieg und Platz 10 in der Tabelle erstaunlicherweise sehr gut. Das Team von Sven Christ trat in den letzten Wochen wieder verbessert auf und holte gegen die Spitzenklubs Zürich und YB immerhin jeweils ein Remis.
Die Mannschaft der Woche ist bislang der FC Sion. Dank den beiden Siegen gegen Zürich (1:0) und im Nachtragsspiel am Mittwoch gegen St. Gallen (3:0) entfernten sich die Walliser vom Strich – und schon träumen die Ersten im Sittener Umfeld vom Erreichen der Europa League. Für Trainer Didier Tholot ist dies kein Thema, sein Fokus gilt nur dem Spiel gegen Thun. Der Mann der Stunde bei Sion ist Moussa Konaté, der in den letzten fünf Partien sechs Tore schoss. Am bald 22-jährigen Senegalesen, der einen Vertrag bis 2017 besitzt, sollen bereits einige Klubs aus der Premier League interessiert sein.
Im dritten Sonntagsspiel empfängt Vaduz den FC St. Gallen zum Derby. Die Liechtensteiner, die zusammen mit Thun das Überraschungsteam der Saison sind, wurden zuletzt für ihre guten Leistungen schlecht belohnt und sind seit fünf Spielen ohne Sieg. Dies soll sich gegen St. Gallen ändern, zumal die Ostschweizer mit nur einem Sieg aus sechs Partien schwach in die Rückrunde gestartet sind. «Es ist immer eine Ehre, gegen den grossen Bruder anzutreten», sagte Vaduz-Trainer Giorgio Contini, der 2000 als Stürmer mit den St. Gallern Meister geworden war.