Ein verheerender Waldbrand hat in Ostspanien riesige Flächen von Wald- und Buschland vernichtet. Wegen der Rauchentwicklung wurden südwestlich der Hafenstadt Valencia mehrere Dörfer und Siedlungen geräumt. Mehr als 700 Menschen mussten gemäss den Behörden am Freitag ihre Wohnungen verlassen.
Auch die Angestellten eines Elektrizitätswerks in Cortes da Palla wurden evakuiert. Das Feuer sei am Donnerstag ausgebrochen, sagte eine Behördensprecherin. Rund tausend Feuerwehrleute sowie 28 Flugzeuge und Löschhelikopter kämpften am Freitag gegen die Flammen.
Wie die Sprecherin weiter mitteilte, war die Stromversorgung des rund 15 Kilometer entfernt liegenden Atomkraftwerks Cofrentes am Donnerstag wegen des Brandes zeitweise unterbrochen. Das AKW musste demnach vorübergehend auf Dieselgeneratoren zurückgreifen.
„Es besteht keine Gefahr für das Atomkraftwerk“, versicherte die Regierungssprecherin. „Das Feuer breitet sich nicht in diese Richtung aus.“
Der Ministerpräsident der Region Valencia, Alberto Fabra, bezeichnete den Brand als die „schlimmste Katastrophe seit Jahren“. Die Flammen griffen auch auf die Müllkippe der Hafenmetropole bei der Ortschaft Dos Aguas über.
Die Abfälle aus der Regionalhauptstadt wurden vorerst zu einer anderen Deponie gebracht, deren Kapazität allerdings nur für wenige Tage ausreichen dürfte.
Die Rauchwolken wurden vom Wind bis in die 50 Kilometer entfernt gelegene Hafenstadt getrieben. Die Ursache des Feuers war zunächst nicht bekannt. Nach Angaben der Behörden deuteten erste Anzeichen darauf hin, dass eine Unachtsamkeit den Brand ausgelöst haben könnte.