In Paris fürchten die Konzertveranstalter nach den schweren Anschlägen vor einer Woche verheerende Auswirkungen auf ihr Geschäft: Nach ersten Schätzungen sind die Verkaufszahlen um rund 80 Prozent niedriger als für die Jahreszeit üblich.
Das teilte die Veranstaltergewerkschaft Prodiss am Freitag mit. «Das ist eine wahre Schockwelle», sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die Zahlen beruhten dabei auf Stichproben der Verkäufe der 20 grössten Anbieter von Musikkonzerten und anderen Bühnenprogrammen in Frankreichs Hauptstadt.
Das Bataclan, einer der bekanntesten Konzertsäle der Stadt, war einer von mehreren Schauplätzen, die schwer bewaffnete Angreifer am 13. November in Paris attackierten. Mindestens 130 Menschen wurden getötet und hunderte weitere verletzt.
Nach den Anschlägen wurden zahlreiche Veranstaltungen abgesagt. Prodiss will nun prüfen, wie sehr die Branche durch Absagen, Verkaufseinbrüche und Mehrausgaben für Sicherheitsmassnahmen wie Eingangsschleusen und zusätzliches Personal voraussichtlich belastet wird.
Frankreichs Kulturministerium kündigte bereits an, einen Solidaritätsfonds für die Veranstalter in Höhe von vier Millionen Euro aufzusetzen. Prodiss begrüsste das Vorhaben, äusserte aber zugleich Zweifel, dass der Betrag ausreicht: «Es werden dutzende Millionen nötig sein.» Es sei «eindeutig unsere Aufgabe, der Öffentlichkeit das Vertrauen zurückzugeben, wieder in Sicherheit und mit Freude Konzerte besuchen zu können», teilte die Gewerkschaft mit.