Ein Engpass auf dem Nationalstrassennetz gehört ab Freitag der Vergangenheit an: Die Autobahn A1 zwischen den Verzweigungen Härkingen SO und Wiggertal AG ist in den vergangenen drei Jahren auf sechs Fahrstreifen ausgebaut worden.
In Richtung Bern rollt der Verkehr seit mehr als einer Woche über die dreispurige Fahrbahn. In Richtung Zürich stehen dem Verkehr ab dem kommenden Freitag die drei Fahrspuren zur Verfügung. An einzelnen Tagen wird es jedoch noch zu vorübergehenden Spurreduktionen kommen, wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) festhält.
Die Bauarbeiten dauerten laut ASTRA insgesamt einen Monat weniger lang als geplant. Für 235 Millionen Franken war seit 2012 das Nadelöhr im Nationalstrassennetz beseitigt worden.
Die aufwendigen Arbeiten für die Sanierung und den Ausbau von je zwei auf je drei Fahrspuren pro Richtung hatten wegen Verkehrsüberlastung und wegen Unfällen wiederholt zu über zehn Kilometer langen Staus geführt.
Kapazität auf 120’000 Fahrzeuge pro Tag erhöht
Verkehrsministerin Doris Leuthard bezeichnete das rund 9 Kilometer lange Teilstück im Mai an einer Medienkonferenz auf der Baustelle in Gunzgen SO als «Herzstück des Nationalstrassennetzes».
Es ist der Abschnitt, wo sich nicht nur der Nord-Süd-Verkehr (A2) und Ost-West-Verkehr (A1) überlagern, sondern auch der regionale Pendlerverkehr mit dem internationalen Reise- und Transitverkehr.
Mit dem Ausbau wurde die Verkehrskapazität auf 120’000 Fahrzeuge pro Tag erhöht. Das entspricht dem prognostizierten Verkehrsaufkommen im Jahr 2030.
Zwischen 1971 und 2011 hatte sich der Verkehr von 22’677 auf 85’859 Fahrzeuge pro Tag vervierfacht. Mitte der 1960er-Jahre war das Teilstück eröffnet worden.
Nächster A1-Ausbau in Planung
Im Kanton Solothurn liegt bereits das nächste grosse Ausbauprojekt auf dem Tisch: Die A1 zwischen den Verzweigungen Luterbach und Härkingen soll von vier auf sechs Spuren erweitert werden. Auf der gesamten Länge von 22 Kilometern soll auf jeder Autobahnseite eine zusätzliche Spur gebaut werden.
Die Bauarbeiten werden gemäss ASTRA im Jahr 2022 beginnen und acht Jahre dauern. Die Kosten für die Beseitigung dieses Engpasses und die gleichzeitige Instandsetzung des A1-Streckenabschnittes betragen rund 750 Millionen Franken.
Das Projekt sieht vor, dass der Ausbau von vier auf sechs Streifen von der Mittelachse her erfolgt. Die bestehenden Verzweigungen und Anschlüsse sollen verkehrstechnisch angepasst werden.