Die ungarische Lyrikerin Orsolya Kalász verfasst ihre Werke zweisprachig. Und verbindet so Ungarn und Deutschland. Nun hat sie den Peter-Huchel-Preis erhalten.
Die Lyrikerin und Literaturübersetzerin Orsolya Kalász hat den diesjährigen Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik erhalten. Die 52-Jährige nahm die mit 10’000 Euro verbundene Auszeichnung am Montag in Staufen bei Freiburg entgegen.
Die in Ungarn geborene Kalász lebt in Berlin und Budapest. Sie sei eine «zweisprachige Dichterin und Kulturvermittlerin zwischen Deutschland und Ungarn, abseits nationalistischer Töne», sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Kunstministerium, Petra Olschowski. Sie verfasse ihre Werke zweisprachig und mache sich unabhängig von kurzfristigen Trends. Dies sei beispielhaft.
Gewürdigt mit dem Huchel-Preis wurde ihr im vergangenen Jahr erschienener Band «Das Eine». Dieser sei eine herausragende Neuerscheinung, sagte ein Sprecher der Jury. In einer offenen, fragenden, dem Fremden sich aussetzenden Poetik taste sich das Werk «durch das Labyrinth des Erkennens, Benennens und Verwandelns von Welt». Es überzeuge durch eine vielstimmige Dichtung.
Der Preis ist den Angaben zufolge einer der bedeutendsten für Lyrik im deutschsprachigen Raum. Er ist nach dem Lyriker Peter Huchel (1903-1981) benannt und wird seit 1983 jährlich am 3. April, dem Geburtstag Huchels, in Staufen vergeben.
Ausgezeichnet wird jeweils ein herausragendes Werk des Vorjahres. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Ernst Jandl, Durs Grünbein, Thomas Kling, Oskar Pastior, Friederike Mayröcker und Paulus Böhmer. Vor einem Jahr war die Dichterin Barbara Köhler ausgezeichnet worden.