Der Versicherungskonzern Zurich Insurance Group hat in den ersten neun Monaten weniger verdient. Der Reingewinn sank um 16 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. Zu Buche schlug das Geschäft in Deutschland, wo der Versicherer die Reserven um 550 Millionen Dollar aufstocken musste.
Dies beeinträchtigte den so genannten Business Operating Profit (BOP) des Konzerns, den Zurich als wichtige Kennzahl betrachtet. Der BOP stagnierte bei 3,2 Mrd. Dollar, wie die Zurich am Donnerstag bekannt gab. In Deutschland hatte der Versicherer bei Schadenfällen mit ungenauen Daten hantiert.
Diese dürften dem Unternehmen voraussichtlich mehr Schadenleistungen aufbürden als bisher angenommen. Dabei handelt es sich vor allem um Haftpflichtversicherungen beispielsweise für Ärzte, Architekten oder Ingenieure, die eine lange Abwicklungsspanne haben.
Dennoch konnte die Zurich den Schaden-Kosten-Satz (die sogenannte Combined Ratio) gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte auf 97,6 Prozent verbessern. Ein Wert von unter 100 Prozent zeigt an, dass das Versicherungsgeschäft technisch Gewinn abwirft.
Mit den Zahlen hat die Zurich die Erwartungen der Analysten verfehlt. Diese hatten im Durchschnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einem BOP von 3,3 Mrd. Dollar und einem Reingewinn von 2,9 Mrd. Dollar gerechnet.