Versuchtes Attentat auf irakischen Parlamentspräsidenten

Vor der Parlamentswahl im Irak werden die Politiker zu Zielscheiben. Neben dem Konvoi von Parlamentspräsident Osama al-Nudschaifi detonierte am Sonntag ein Sprengsatz.

Polizisten untersuchen das Auto des Selbstmordattentäters (Bild: sda)

Vor der Parlamentswahl im Irak werden die Politiker zu Zielscheiben. Neben dem Konvoi von Parlamentspräsident Osama al-Nudschaifi detonierte am Sonntag ein Sprengsatz.

Ein Polizeisprecher sagte, beim Angriff in der Nähe der Stadt Kirkuk sei niemand verletzt worden. Die Leibwächter seien ohne Nudschaifi unterwegs gewesen.

Der sunnitische Politiker ist Vorsitzender einer Partei, die gegen eine weitere Amtszeit des schiitischen Regierungschefs Nuri al-Maliki kämpft. In der vergangenen Woche hatten Extremisten schon vergeblich versucht, den sunnitischen Vizeregierungschef Salih al-Mutlak zu töten.

37 Tote bei Anschlägen

Bei Terroranschlägen und Angriffen auf die Polizei kamen am Sonntag landesweit 37 Menschen ums Leben, darunter ein Selbstmordattentäter. Er riss in einem Bezirk westlich von Kirkuk an einer Strassensperre sieben Polizisten mit in den Tod.

In der Stadt Mossul detonierte ein Sprengsatz auf einem Markt. An einer Strassensperre von Polizei und Armee in Mossul kamen elf Zivilisten ums Leben, als ein Sprengsatz in einem Auto explodierte.

Unbekannte überfielen in der Stadt Bakuba das Haus der Familie eines Bürgerwehr-Kämpfers. Sie töteten drei seiner Angehörigen. Vier weitere Familienmitglieder wurden laut Polizei verletzt. Drei der Hausbewohner wurden verschleppt. Der Kämpfer selbst habe sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in dem Haus aufgehalten, hiess es.

Bei Kämpfen zwischen der Armee und mutmasslichen Islamisten in der westlichen Provinz Al-Anbar kamen nach Informationen des Nachrichtenportals „Schafak“ vier Soldaten und ein Zivilist ums Leben.

Die Wahlkommission erklärte unterdessen, sie werde dafür sorgen, dass am 30. April auch Vertriebene und Bewohner von Bezirken, in denen die Sicherheitslage schlecht sei, ihre Stimme abgeben könnten. Durch die neu eingeführten elektronischen Wählerausweise sei ein Betrug an der Wahlurne ausgeschlossen.

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