Das Antikenmuseum Basel inszeniert mit der Ausstellung «Der versunkene Schatz. Das Schiffswrack von Antikythera» den Untergang eines griechischen Schiffes und die Bergung der kostbaren Fracht. Zu sehen sind Objekte, die vor über 2000 Jahren in Rom ankommen sollten.
Die griechischen Kunstwerke aus dem Wrack werden erstmals ausserhalb von Griechenland gezeigt. Andrea Bignasca, der Direktor des Antikenmuseums, sagte am Freitag in Basel, die Geschichte Griechenlands sei mit Leidenschaft und Emotionen verbunden. Das zeige auch die Ausstellung, die am Sonntag eröffnet wird.
Die Geschichte erzählen – das ist das Motto dieser Ausstellung, die von Esaù Dozio kuratiert wurde. Die Geschichte ist Folgende: Das Römische Reich beherrschte im Jahr 69 v. Chr. auch Griechenland. Die Römer waren begeistert von der griechischen Kunst und kauften massenhaft Objekte für ihre Häuser und Paläste.
Ein griechisches Schiff, beladen mit tonnenschwerem Material, geriet auf dem Weg nach Rom in Schwierigkeiten und sank vor der griechischen Insel Antikythera, nahe der Insel Kreta. Im Jahr 1900 entdeckten Schwammtaucher das Wrack und Teile der Ladung. Seither wurden unzählige kostbare Gegenstände geborgen.
Sensationsfunde aus Bronze und Marmor
Im Antikenmuseum Basel tauchen die Besucher unvermittelt in diese Geschichte ein: Sie stehen vor dem rauschenden Meer oder begeben sich an die Unglücksstelle. Auf dem inszenierten Meeresboden liegen Marmorstatuen, die vom salzhaltigen Wasser stark beschädigt sind.
Bei anderen Statuen ist an gewissen Stellen der weisse Marmor noch zu sehen; an diesen Stellen schützte Sand das Objekt. Zu sehen sind auch Bronzestatuen, darunter der eindrückliche Kopf eines Philosophen.
Ausgestellt sind auch Münzen, Glasgefässe, Schmuck, Möbel, Keramik und ein astronomisches Instrument. Die Zahnmaschine aus Bronze, der sogenannte «Mechanismus von Antikythera», ist nicht im Original in Basel zu sehen. Gezeigt werden eine Replik und mehrere Modelle.
Die in Basel gezeigten Kunstwerke stammen aus dem Archäologischen Nationalmuseum in Athen. Die Ausstellung wird ergänzt durch Gegenstände aus Rom und Neapel. «Der versunkene Schatz. Das Schiffswrack von Antikythera» ist bis zum 27. März 2016 zu sehen.
Bei Antikythera wird weiterhin geforscht. Im letzten Sommer wurde eine weitere Unterwasser-Expedition gestartet. In 52 Metern Tiefe haben die Fachleute bisher Schalen, Keramikkrüge, Bronzegegenstände und Glasscherben gefunden.