Das Schweizer Biathlon-Team liefert im finnischen Kontiolahti ungewohnte Resultate ab. Nicht die Frauen, sondern die Männer sorgen im ersten Sprint für die Ausrufezeichen.
Benjamin Weger zeigte nach desaströsen Auftritten in Sotschi klare Aufwärtstendenz. Den Weltcup in Pokljuka hatte der Oberwalliser krankheitsbedingt verpasst, zum Auftakt der Rennwoche im Osten Finnlands präsentierte er sich parat. Im Schiessstand blieb Weger fehlerfrei, mit der 21. Zeit in der Loipe gehörte er zum vorderen Drittel. Der Rückstand auf den 21-jährigen norwegischen Sieger Johannes Thingnes Bö hielt sich als 14. mit knapp 41 Sekunden in Grenzen. Mit Serafin Wiestner blieb ein zweiter Schweizer ohne Schiessfehler. Der 23-jährige Bündner lief erstmals in seiner Karriere in die Weltcup-Punkte, als Belohnung für Rang 29 gab es zwölf Zähler.
Einen schwachen Tag zogen dagegen die Frauen ein. Die Leistung von Selina Gasparin, der Olympia-Zweiten von Sotschi, war stellvertretend für den schwachen Auftritt der Schweizerinnen. Gasparin verzeichnete je zwei Fehler im Liegend- und Stehendschiessen und nahm sich dadurch selber aus der Entscheidung. Trotz Platz 47 behielt sie die Top-10-Klassierung in der Gesamtwertung. Der Rückstand der Schweizerinnen auf die finnische Siegerin und Weltcup-Leaderin Kaisa Mäkäräinen betrug zwei Minuten und mehr.
Die wieder genesene Elisa Gasparin (64.) schoss «nur» zweimal daneben. Irene Cadurisch, die vor einer Woche im Sprint von Pokljuka als 19. ihr bestes Weltcup-Resultat realisiert hatte, verzeichnete wie Selina Gasparin vier Schiessfehler. Der Ende Saison abtretende Frauentrainer Markus Segessenmann forderte im zweiten Sprint vom Samstag deshalb eine Reaktion auf die schwachen Leistungen.