Die Verteidigung des Franken-Kurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Auslandvermögen der Schweiz im Jahre 2012 nach oben getrieben. Insgesamt nahmen die Auslandvermögen um 205,6 Mrd. auf 3577 Mrd. Fr. zu.
Dies ist hauptsächlich auf das Anschwellen der Währungsreserven um 173,6 Mrd. auf 485 Mrd. Fr. zurückzuführen, wie die SNB am Freitag bekannt gab. Die Währungshüter hatten zur Abschwächung des Frankens im vergangenen Jahr kräftig Devisen gekauft, um den Euro-Mindestkurs von 1,20 Fr. zu verteidigen.
Auch die Portfolioinvestitionen im Ausland nahmen deutlich um 64,6 Mrd. auf 1085 Mrd. Fr. zu. Ein Grossteil dieser Zunahme entfiel auf Aktien, die vom prächtigen Kursanstieg an den Börsen profitierten. Auch Anleihen gewannen an Wert, während Derivate und strukturierte Produkte Einbussen erlitten.
Netto stieg das Auslandvermögen um 39,1 Mrd. auf 877,6 Mrd. Franken, weil die Auslandaktiven stärker zunahmen als die Passiven. Damit macht das Nettoauslandvermögen 148 Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) aus.
Nach dem Einbruch im Vorjahr blieben Schweizer Direktinvestitionen im Ausland beinahe stabil bei 42,2 Mrd. Franken. Schweizer Unternehmen verdoppelten ihre Investitionen in Europa wieder auf 10,9 Mrd. Franken, nachdem sie im Vorjahr von über 30 Mrd. auf gerade noch 5,3 Mrd. abgestürzt waren.
Dagegen sanken 2012 die Direktinvestitionen in Übersee von 37 Mrd. auf 31 Mrd. Franken. Schuld sind die Halbierung in Asien und die Milliarden-Rückzüge aus Australien.