Im Internet sind zwei Dokumente des Kantons Schaffhausen mit vertraulichen Daten aufgetaucht. Im einen Fall geht es um Personendaten des Migrationsamtes, im anderen Fall um Grundstückdaten aus dem Amt für Grundstückschätzungen.
Im Fall des Migrationsamtes handle es sich um „besonders schützenswerte Personendaten“, sagte der Datenschutzbeauftragte des Kantons Schaffhausen, Christoph Storrer, am Freitag gegenüber Radio Munot. Er habe deshalb in diesem „gravierenderen Fall“ Strafanzeige erhoben.
Das Dokument enthält Informationen über einen ausländischen Staatsangehörigen, wie Staatsschreiber Stefan Bilger gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Es handle sich nicht um ein aktuelles Dokument.
Dies gelte auch für die im Internet aufgetauchten Grundstückdaten, über welche die „Schaffhauser Nachrichten“ in ihrer Freitagsausgabe berichteten. Im Dokument waren unter anderem Kaufpreis und Steuerwert von rund 140 Grundstücken im Kanton aufgeführt. Die statistischen Daten stammten aus dem Jahr 2004.
Laut Bilger waren die vertraulichen Daten in beiden Fällen durch ein Versehen auf die Internetseite des Kantons gelangt, wo sie während „beschränkter Zeit“ einsehbar waren. Als man den Fehler erkannt habe, seien die Dokumente umgehend entfernt worden, sagte Bilger.
Im Google-Speicher hängen geblieben
Die Fehlmanipulation im Migrationsamt ereignete sich 2011, jene im Amt für Grundstückschätzungen im Jahr davor. Trotzdem war es noch bis vor wenigen Tagen möglich, die Dokumente via Internet-Suchmaschine abzurufen. Möglich war dies, weil Suchmaschinenbetreiber wie Google in sogenannten „Caches“ fortlaufend Kopien von Webseiten anlegen, die dort über längere Zeit gespeichert bleiben.
Am Dienstagabend sei der Regierungsrat von den „Schaffhauser Nachrichten“ über die Dokumentenpanne ins Bild gesetzt worden, sagte Volkswirtschaftsdirektor Ernst Landolt auf Anfrage der sda. Darauf habe man sich umgehend mit den Suchmaschinenbetreibern in Verbindung gesetzt und die Löschung der Dokumente veranlasst.
Zudem habe die Informatikabteilung des Kantons das Internet „sehr genau“ nach weiteren Dokumenten durchkämmt. Der Regierungsrat will am Montag über das weitere Vorgehen informieren.