Die Fabrik von Vetropack in der Ukraine war trotz politischer Krise in der ersten Jahreshälfte voll ausgelastet. Die Abwertung der Landeswährung Hrivna hat aber den Umsatz des stark nach Osteuropa ausgerichteten Verpackungsherstellers gedrückt.
Sorgenfalten bereitet dem Vetropack-Management aber die weitere Entwicklung im ehemaligen Sowjetstaat. Bereits in den vergangenen Monaten sei die Unsicherheit bei Lieferanten und Kunden deutlich spürbar gewesen, hiess es am Montag in einer Medienmitteilung.
Nun rechnet Vetropack damit, dass sich die drohende Kontingentierung von Gas und Strom, die Handels- und Logistikprobleme in den von Russland annektierten Gebieten sowie der Konsumrückgang negativ auf ihr Werk in der Nähe von Kiew auswirken werde.
Daher geht Vetropack fürs laufende Geschäftsjahr von einem Umsatz- und Ertragsrückgang aus. Bereits in der ersten Jahreshälfte betrug der Anteil der Ukraine am Gesamtumsatz nur noch 12 Prozent. 2013 lag er noch bei 15 Prozent.
Insgesamt erzielte Vetropack einen Halbjahresumsatz von 311,4 Mio. Franken, was im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 1,2 Prozent entspricht. Neben dem Währungszerfall der Hrivna drückte auch die Abwertung der tschechischen Krone den Erlös. In Lokalwährungen gerechnet weist Vetropack denn auch ein Umsatzwachstum von 4,2 Prozent aus, das Verkaufsvolumen vergrösserte sich gar um 5,5 Prozent.
Von Wirtschafts-Stabilisierung profitiert
Nachdem Vetropack im Vorjahr das schlechte Frühlingswetter und die angespannte Wirtschaftslage zu schaffen gemacht hatten, profitierte der Flaschenhersteller in den ersten sechs Monaten dieses Jahres von der Stabilisierung der europäischen Wirtschaft. Zudem steigerte die Fussball-Weltmeisterschaft vorübergehend die Nachfrage nach Bierflaschen.
Den anhaltenden Preisdruck wiederum konnte durch den geringeren Rohstoff- und Energieaufwand ausgeglichen werden. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte daher im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent auf 32,2 Mio. Fr. zu. Der Reingewinn fiel leicht auf 28,2 Mio. Franken.