In keinem EU-Land arbeitet ein so hoher Anteil der Frauen wie in der Schweiz. Dies geht aus einem aktualisierten Vergleich des Bundesamtes für Statistik hervor.
Zum Vergleich der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in der Schweiz mit den EU-Ländern hat das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mehrere aktualisierte Kennzahlen veröffentlicht. Im internationalen Vergleich liegt in der Schweiz die Quote der erwerbstätigen Frauen besonders hoch.
Mit 73,6 Prozent (Zahlen von 2012) belegt die Schweiz dabei sogar den Spitzenplatz. In den 27 EU-Ländern – das neue EU-Mitglied Kroatien fehlt noch – gehen im Durchschnitt 58,6 Prozent der Frauen zwischen 15 und 64 Jahren einer Erwerbsarbeit nach.
Nur im Mittelfeld liegt die Schweiz dagegen bei der Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern. Frauen verdienen im Schnitt in der Schweiz 17,9 Prozent weniger als Männer, während die EU einen Durchschnitt von 16,2 Prozent aufweist. Am grössten ist der Unterschied in Estland (27,3 Prozent).
Allerdings werden bei dieser Statistik das Alter und die Wochenarbeitsstunden nicht berücksichtigt. Die nicht erklärbare Lohndifferenz zwischen Frauen und Männer liegt in der Schweiz gemäss früheren Statistiken tiefer: In der Privatwirtschaft beträgt sie ungefähr 9 Prozent, mit grossen Unterschieden zwischen den Branchen.
Geringerer Studentinnen-Anteil
Über dem Durchschnitt liegt die Schweiz beim Frauenanteil im Parlament. Während in der Schweiz 29 Prozent der Ratsmitglieder Frauen sind, sind es im EU-Durchschnitt 26,3 Prozent. Die Spanne in der EU reicht von 8,8 Prozent (Ungarn) bis zu 44,7 Prozent (Schweden).
Schlusslicht ist die Schweiz mit einem Frauenanteil von 49,2 Prozent bei den Studierenden im Tertiärbereich. In praktisch allen Ländern der EU machen die Frauen die Mehrheit an den Universitäten aus. Der Durchschnitt liegt bei 55,2 Prozent.