Viele Lehrstellen können nicht besetzt werden

In der Schweiz gab es im Jahr 2013 genügend Lehrstellen. Viele Lehrstellen konnten nicht besetzt werden, vor allem solche mit hohen Anforderungen. Die Unternehmen haben zunehmend Mühe, für diese Ausbildungsplätze geeignete Personen zu finden.

Bei den technischen Berufen herrscht Lehrlingsmangel (Archiv) (Bild: sda)

In der Schweiz gab es im Jahr 2013 genügend Lehrstellen. Viele Lehrstellen konnten nicht besetzt werden, vor allem solche mit hohen Anforderungen. Die Unternehmen haben zunehmend Mühe, für diese Ausbildungsplätze geeignete Personen zu finden.

Viele der im Jahr 2013 ausgeschriebenen Lehrstellen konnten gemäss dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) nicht besetzt werden – teilweise aufgrund der hohen Anforderungen seitens Unternehmungen.

Per August 2013 lag das Gesamtangebot hochgerechnet bei 95’500 Lehrstellen, wie das SBFI am Montag mitteilte. Das sind 3500 mehr als im Vorjahr. Der Lehrstellenmarkt funktioniere, hält das Staatssekretariat fest.

87’000 Lehrstellen haben die Unternehmen vergeben, 2000 mehr als im Vorjahr. Weitere 8500 Lehrstellen waren am 31. August noch offen, 1500 mehr als im Vorjahr. Die Betriebe hoffen laut dem SBFI, in diesem Jahr noch 1500 Ausbildungsplätze vergeben zu können.

Probleme bei technischen Berufen und Dienstleistungsbranche

Am meisten offene Lehrstellen gab es in den technischen Berufen, Bau und Architektur sowie Dienstleistungen. Hauptgrund dafür sind nach Angaben der Betriebe ungeeignete Bewerbungen. Die Unternehmen hätten zunehmend Mühe, für Lehrstellen mit hohem Anforderungsprofil geeigneten Berufsnachwuchs zu rekrutieren, schreibt das SBFI.

Mit einer Plakatkampagne wollen Bund, Kantone und die Organisationen der Arbeitswelt Jugendliche über die Möglichkeiten informieren und «Leistungsstarke» für die verschiedenen Karrieremöglichkeiten sensibilisieren, wie das SBFI schreibt. Die Kampagne startete am Montag.

50 Prozent beginnen Berufslehre

Von den Jugendlichen, die 2013 vor der Ausbildungswahl standen, traten laut der Befragung rund 50 Prozent in eine berufliche Grundbildung ein. Die anderen begannen eine Schule, absolvierten eine Vorbereitung auf eine berufliche Grundbildung oder wählten eine Zwischenlösung. 6 Prozent hatten bis zum Stichtag noch keine Lösung gefunden.

Die Anzahl Jugendlicher, die sich in der «Warteschlange» für eine Lehrstelle im folgenden Jahr befanden, ging in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Sie umfasst noch 16’500 Personen. 2007, als Lehrstellenmangel herrschte, hatte sie hochgerechnet 24’500 erreicht.

Das Lehrstellenbarometer wird jährlich zweimal erstellt, im April und im August. Für die aktuelle Hochrechnung wurden 2553 Jugendliche telefonisch befragt. Auf Seiten der Unternehmen wurden 5889 Betriebe angefragt, 5441 nahmen an der Befragung teil. Der statistische Fehlerbereich liebt bei +/-2 Prozent.

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