Eine Meute von streunenden Hunden hat am Montag in Bukarest ein vierjähriges Kind totgebissen. Der kleine Bub hatte mit seinem sechsjährigen Bruder unter Aufsicht der Grossmutter in einem Park gespielt – die beiden waren aber aus der Anlage hinausgelaufen.
Beide Kinder wurden auf einer nahen Brachfläche von den Hunden angegriffen. Der ältere Bruder kam mit einem Biss in ein Bein davon.
Rumäniens Hauptstadt wird seit Jahrzehnten von Zehntausenden herrenlosen Hunden unsicher gemacht. Ebenso lange dauert bereits eine emotional geführte Debatte um dieses Problem. Hundefreunde füttern die Tiere, obwohl sie seit kurzem dafür mit einer Geldstrafe belangt werden können.
Internationale Tierschutzorganisationen machen Kampagnen gegen das Einfangen der Hunde und vertreten die Meinung, es reiche, die Tiere zu kastrieren, um ihre Aggressivität zu vermindern.
Ministerpräsident Victor Ponta bezeichnete das Unglück vom Montag als «Tragödie». Niemandem sei es bisher gelungen, dieses Problem zu lösen. Allein im vergangenen Jahr wurden 16’000 Menschen in Bukarest von streunenden Hunden gebissen.
2006 wurde ein japanischer Geschäftsmann in der Nähe des Bukarester Regierungssitzes von einem Hund getötet. Das nächste Todesopfer war 2011 eine Frau, die auf einem Spitalgelände von einem Hunderudel angefallen wurde.