Virtuelles Uno? Macht zwar Spass – aber nicht so sehr wie die reale Variante

Kartenspiele sind super, und Uno ist bei Kindern der unangefochtene König. Stimmt das auch für die virtuelle Variante? Wir haben den Test gemacht. Wer Uno nicht kennt, hat wohl keine Kindheit geniessen dürfen. Uno ist das meistverkaufte Kartenspiel der Welt und erfreut sich nach wie vor grösster Beliebtheit bei Reisepannen, Zugreisen, Skihüttenabenden oder Regensonntagen. Ob […]

Kartenspiele sind super, und Uno ist bei Kindern der unangefochtene König. Stimmt das auch für die virtuelle Variante? Wir haben den Test gemacht.

Wer Uno nicht kennt, hat wohl keine Kindheit geniessen dürfen. Uno ist das meistverkaufte Kartenspiel der Welt und erfreut sich nach wie vor grösster Beliebtheit bei Reisepannen, Zugreisen, Skihüttenabenden oder Regensonntagen. Ob gross oder klein, das simple Farben- und Zahlenspiel macht Spass.

Auch meine vierjährige Tochter spielt gern Uno. Sie kennt zwar die Zahlen noch nicht perfekt und verwechselt gern 6 und 9 (ist ja auch schwierig), aber wenn man sie fragt, ob sie Lust auf eine Partie hat, muss das Fieberthermometer schon jenseits der 40 Grad anzeigen, damit sie Nein sagt.

Also ist sie die perfekte Kandidatin/Expertin, um die digitale Version des Spieles zu testen. Der lokale Mehrspielermodus erlaubt natürlich kein direktes Spiel gegeneinander. Es wäre ziemlich seltsam, jeweils dem Mitspieler zu sagen, er müsse jetzt die Augen schliessen, da die eigenen Karten angezeigt werden. Entsprechend kann man aber lokal gemeinsam gegen virtuelle oder übers Internet verbundene Gegner antreten. Hat man (oder der Partner) alle Karten abgelegt, werden die Punkte des Gegners gezählt und einem gut geschrieben. 

Auch virtuell muss Strafe sein!

Wir starten das erste Spiel. Innert Sekunden hat sich die sonst noch nicht so versierte Jung-Gamerin orientiert und die Bedienung erlernt. Das Spiel gegen die virtuellen Gegner verläuft leider nicht im Sinne der menschlichen Spielerin. Etwas verärgert konstatiert sie, dass der Gegenspieler vergessen habe, «Uno» zu rufen. Ich erkläre, dass man das auch in der virtuellen Variante bemängeln kann, worauf umgehend die Bestrafung erfolgt. Der passende Knopf wird registriert und fortan legt kein Gegner mehr ungestraft die vorletzte Karte ab ohne den legendären «Uno»-Ruf (der etwas seltsam verzerrt klingt, was aber für die Testkandidatin in Ordnung geht).

Nach dem ersten Sieg wird ein höchst positives Fazit gezogen – einzig sei die Gegnerschaft etwas «gemein». Diese Aussage gilt aber vermutlich für virtuelle und echte Uno-Runden gleichermassen…

Der klassische Modus klappt also prima für Kinder. Zeit, noch einen drauf zu legen. Das digitale Uno hat nämlich auch spezielle thematische Kartendecks. Mitgeliefert wird bereits das Rabbids-Deck. Die Rabbids sind so etwas wie die Maskottchen der Spielefirma Ubisoft – irre und hypernervöse Hasen, die stets Unfug im Sinn haben.

Natürlich ist der Nachwuchs begeistert, als der erste Hase eine Comic-Dynamit-Bombe auf die aufzunehmenden Karten legt und danach der erste Spieler eine Karte aufnehmen muss, weil er nicht spielen kann. Die Bombe detoniert, die Freude vor dem Bildschirm ist gross. Auch sonst kommen die frechen Hasen äusserst gut an und sorgen für Begeisterung mit den zusätzlichen Karten.


Das sind sie, die Rabbids.

Auch für Erwachsene ist das virtuelle Uno durchaus unterhaltend. Gerade wenn man gerne mal länger aufbleibt und eben vielleicht nicht irgendwelche Familienmitglieder oder Freunde für eine Runde zur Verfügung stehen, kann man online prima ein paar Stunden vertun. Das virtuelle Uno gab es übrigens auch für die vorigen Konsolenversionen, es gehörte auf der XBOX360 zu den absoluten Rennern im XBOX LIVE Store. Dies vermutlich nicht zuletzt, weil es eine Kamerafunktion hatte und entsprechend oft statt den Gesichtern der GegenspielerInnen irgendwelche mehr oder weniger appetitlichen Körperteile zu sehen waren.

Das Videochat-Feature steht in dieser neuen Version nun nur noch für Freunde zur Verfügung. In Anbetracht der Tatsache, dass auch jüngere Spielerinnen wie zum Beispiel meine Tochter mitspielen, ist der Verzicht auf fremde Geschlechtsorgane sicher nicht die schlechteste Idee…

Real ist immer noch besser

Das Fazit der jungen Spielerin ist zwar positiv, dennoch legt sie das Joypad nach nur vier gespielten Runden weg. Warum? Sie möchte lieber mit ihrem Bruder spielen gehen. Der spielt zwar altershalber noch kein Uno, aber er scheint dennoch attraktiver zu sein als virtuelle Kartenspieler.

Und mein Fazit? Für Nachtmenschen ist Uno der perfekte Zeitvertrieb, denn es findet sich immer eine Runde Spielpartner. Ein Ersatz für Uno mit Gegnern, die mit am Tisch sitzen, ist es aber nicht. Denn von der eigenen Tochter grinsend vier Strafkarten aufgebrummt zu bekommen, ist halt immer noch nicht befriedigend simulierbar.

Nächster Artikel