Neun Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) startet Swiss Olympic in Nottwil am Sempachersee mit dem Olympia-Treff die Olympia-Mission für 2018.
Die Schweizer Spitzensportler erfuhren am ersten Tag schon einiges über die Geschichte, Kultur und die Küche von Südkorea, dem «Land der Morgenstille». Der Südkorea-Spezialist Jean-Jacques Joss, der ehemalige Oberbefehlshaber der neutralen Überwachungskommission, die den Waffenstillstand und die entmilitarisierte Zone zwischen Süd- und Nordkorea überwacht, erzählte von seinen Erfahrungen. Guy Parmelin, der Sportminister, wünschte der Delegation «alles Gute». Er rief den Akteuren in Erinnerung, dass sie für das Schweizer Volk Vorbilder sind, dass viele Junge ihnen nacheifern. Parmelin gab den Sportlern mit einem «Bravo et bon courage!» die besten Wünsche mit auf den Weg.
Zudem diskutierten auf einem Podium die erfolgreichen Olympia-Medaillengewinner Nicola Spirig (Triathlon), Simon Schürch (Rudern) und Beat Hefti (Bob) das Thema «Was führt bei Olympischen Spielen zum Erfolg?».
In Nottwil geht es noch bis am Freitagnachmittag primär um Erfahrungsaustausch zwischen Athleten, Trainern und Funktionären. «Der Olympia-Treff stellt eine Schlüsseletappe bei der Vorbereitung dar», erklärt Ralph Stöckli, der Leistungssportchef von Swiss Olympic und Chef de Mission. «Wir wollen den jungen Sportlern aufzeigen, was bei Olympia auf sie zukommt. Ich gehe davon aus, dass 60 Prozent der Athleten im Schweizer Team in Südkorea erstmals bei Olympia mit dabei sein werden.»
Am zweiten Tag am Freitag referiert nebst anderen Jim Lawless, der unkonventionelle britische Grenzgänger und Regelbrecher. Bei früheren Olympia-Treffs sprachen auch Schweizer Stars wie Simon Ammann oder Iouri Podladtchikov zu den Kollegen. Für Podladtchikov, den Goldmedaillengewinner von Sotschi, zählt Ammanns Vortrag, gehalten im Luzerner Verkehrshaus, immer noch zu den Schlüsselerlebnissen auf dem Weg zum eigenen persönlichen Olympia-Triumph. Podladtchikov ist auch diese Woche in Nottwil wieder mit dabei. Anderthalb Monate nach seiner schweren Knieverletzung (Kreuzbandriss im rechten Knie) ist der 28-jährige Zürcher bereits wieder überzeugt, absolut im Fahrplan zu sein für Pyeongchang.
Im Fahrplan befinden sich auch die Organisatoren. «Sie sind viel weiter als das OK von Sotschi zum gleichen Zeitpunkt», so Ralph Stöckli, der während des letzten Winters etliche Wochen in der Olympiaregion verbrachte. Probleme sieht Stöckli keine: «Aber speziell sind sie schon, die Südkoreaner. Ein ’nein‘ gibt es für sie nicht. Es heisst immer: ‚Ja, alles ist möglich‘ – bis man dann irgendwann realisiert, dass doch nicht alles möglich ist.»
Elf Medaillen gewann die Schweiz 2014 in Sotschi. «Ich bin überzeugt, dass wir im nächsten Winter in Pyeongchang dieses Ergebnis toppen werden», so Stöckli.