Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) blickt auf ein bewegtes und erfolgreiches Jahr zurück. Im Januar 2011 wurde der Neubau in Basel bezogen. Von Beginn an kamen viele Patienten ins Spital. In der Notfallstation wurden 20 Prozent mehr Kinder und Jugendliche gepflegt.
Der Umzug und das hohe Patientenaufkommen hätten den Mitarbeitenden kaum Zeit gelassen, sich mit den neuen Strukturen zu befassen, sagte Manfred Manser, Präsident des Kinderspitalrates, am Donnerstag vor den Medien. Dies habe zu einer starken Zunahme der Überstunden geführt. Deshalb seien im September 17 zusätzliche Stellen bewilligt worden.
In der Notfallstation wurden 29’195 Kinder und Jugendliche betreut, im ambulanten Bereich 46392 (+ 4,1 Prozent) und im stationären Bereich 6367 (- 5,3 Prozent. Die Pflegetage sanken um 1,2 Prozent auf 38’529, was auf die geringere Zahl an Betten zurückgeführt wird. Die Bettenauslastung lag bei 94 Prozent.
Mehr schwer Kranke und zu früh Geborene
Als nützlich habe sich die neue Überwachungsstation erwiesen, sagte der ärztliche Direktor Urs Frey. In dieser werden notfallmässig eingelieferte Kinder für einige Stunden betreut, ohne dass sie in eine stationäre Behandlung überführt werden müssen.
CEO Conrad Müller wies darauf hin, dass bedeutend mehr schwer kranke Kinder und Frühgeborene betreut werden mussten. Deshalb sei die Verweildauer der Patienten im Spital um 5 Prozent auf 6,4 Tage gestiegen. Diese Entwicklung werde weiter gehen, weil die Risikoschwangerschaften zunehmen. Zudem gebe es mehr chronisch-kranke Kinder.
Laut Müller zeigten sich in einer Befragung 70 Prozent der Eltern mit den Leistungen des UKBB zufrieden. Dies entspreche dem Wert des Vorjahres. Im laufenden Jahr soll ein Wert von 75 Prozent erreicht werden.
Im letzten Jahr liefen auch die Verhandlungen mit den Krankenkassen über die Einführung des neuen Tarifsystems. Noch fehlt eine Einigung mit den Kassen von tarifsuisse. Deshalb sei ein Tariffestsetzungsverfahren eingeleitet worden, sagte Müller weiter.
Positives Jahresergebnis
Die Jahresrechnung schliesst positiv ab. Die Erträge stiegen um 8 Prozent auf 118 Mio. Franken. Dies ist auf Mehrerträge und Leistungen im stationären und ambulanten Bereich. Allein im stationären Bereich stieg der Ertrag um 11 Prozent, weil mehr schwer kranke und auch mehr ausserkantonale Patienten betreut wurden. Zudem wurde der Bruttotagessatz erhöht.
Durch den höheren Ertrag konnten die um 9 Prozent höher ausgefallenen Sach- und Personalaufwände ausgeglichen werden. Der Aufwand lag bei 117,3 Mio. Franken. Die Rechnung schliesst mit 700’000 Franken im Plus ab.
Das UKBB beschäftigte Ende des letzten Jahres 760 Angestellte, die 564 (-10) Vollstellen belegt haben. Dazu kamen 67 Personen in Ausbildung.