Das Industrieunternehmen Von Roll hat zwar den Verlust im ersten Halbjahr 2016 etwas verringert. Doch die Krise ist noch lange nicht ausgestanden. Bis auf den neuen Wachstumsmärkten die Ernte eingefahren werden kann, dauert es noch.
Im am Donnerstag publizierten Halbjahresbericht spricht Von Roll nüchtern von keinen markanten Änderungen in den relevanten Märkten. Der tiefe Umsatz bleibe die dominierende Kennzahl. Dieser ging im Halbjahr um etwa 8 Prozent auf 174,1 Millionen Franken zurück.
Der Betriebsverlust beträgt 5,4 Millionen Franken, was zwar einer Verbesserung von fast 18 Prozent gleichkommt. Der Halbjahresverlust hat sich auf rund 11,1 Millionen Franken verringert, nach fast 16 Millionen Franken Verlust im Vorjahreszeitraum. Dennoch spricht das Management von einem Ergebnis weit hinter den Erwartungen. Die Eigenkapitalquote ging von 22 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 14 Prozent zurück.
Von Roll schreibt in der Mitteilung, dass es noch viel zu tun gebe für eine Verbesserung des operativen Geschäfts. Bereits im Juli hatte Von Roll Massnahmen angekündigt, die ab 2017 zu Kosteneinsparungen von 18 Millionen Franken führen sollen.
Für das zweite Halbjahr werden Einsparungen von rund 4 Millionen Franken erwartet. Demgegenüber steht ein Restrukturierungsaufwand von 8 Millionen Franken.
Weniger Stellen
Zum Sparprogramm gehört auch ein Stellenabbau. Im Juli war von 160 Stellen die Rede, davon etwa 50 in der Schweiz. Bei Von Roll arbeiten gemäss Halbjahresbericht noch 1856 Mitarbeiter (in Vollzeitstellen gerechnet). Das sind etwa 13 Prozent weniger als vor einem Jahr.
In Zukunft will sich der Konzern auf neue Wachstumssegmente wie etwa Windenergie oder Elektromobilität ausrichten. Hierzu hat das Unternehmen Werke geschlossen oder modernisiert. Von Roll spricht von einem Transformationsprozess, der erste Früchte trage. Das Marktsegment der Energieerzeugung habe sich stabilisiert. Zudem verbesserten sich bei Produkten des grössten Segments die Bruttomargen.
Prognosen zum Gesamtjahr wagt das Unternehmen indes nicht. Die Refinanzierung der abzulösenden Anleihe im kommenden Oktober ist aber gesichert.