Nathalie von Siebenthal belegt an der von Heidi Weng gewonnenen elften Tour de Ski den 8. Schlussrang. Die Bernerin erreicht damit als erste Schweizerin einen Top-10-Platz.
Sie wolle Julia Tschekalewa überholen und sich von den Läuferinnen hinter ihr nicht einholen lassen, hatte Von Siebenthal nach ihrem 10. Rang bei der vorletzten Etappe am Samstagnachmittag zu Protokoll gegeben. Die Russin vermochte die Schweizerin in der Tat abzufangen, allerdings zogen mit Kerttu Niskanen und Anne Kyllönen noch zwei Finninen an ihr vorbei.
Gleichwohl meisterte die lediglich 50 kg schwere Athletin aus dem Berner Oberland die schwierige Prüfung im Val di Fiemme bravourös. Mit ihrem 8. Platz im Gesamtklassement unterbot sie die bisherige Bestmarke einer Schweizer Langläuferin, aufgestellt vor neun Jahren von Seraina Mischol, um vier Ränge. Die Grundlage dafür hatte die 23-Jährige in den Tagen zuvor geschaffen, als sie in Oberstdorf, Toblach und in Lago di Tesero die Ränge 11, zweimal 7 und 10 erreichte.
Bei ihrer Premiere vor zwei Jahren hatte Von Siebenthal die Tour de Ski als 17. abgeschlossen, vor Jahresfrist mit Platz 15. Ihr grosses Potenzial hatte sie schon damals angedeutet, Ende letzte Saison lief sie danach mehrmals in die Top 15. Umso erstaunlicher war es, dass Von Siebenthal in diesem Winter zunächst schwer in die Gänge kam und vorab in Klassisch-Rennen enttäuschte. Ein erstes Ausrufezeichen war ihr vor einem Monat in Davos gelungen, als sie im 15-km-Skating-Rennen Sechste wurde.
Weng wurde der Favoritenrolle gerecht
Heidi Weng feierte mit dem Gesamtsieg den grössten Erfolg ihrer Karriere. Die als Zweite zur Bergverfolgung losgelaufene Norwegerin fing auf der Schlussetappe von Lago di Tesero zur Alpe Cermis die 19 Sekunden vor ihr gestartete Stina Nilsson ab; bereits zu Beginn des Anstiegs war sie zur Schwedin aufgeschlossen und zog sofort mühelos an ihr vorbei.
Weng ist die dritte Norwegerin nach Therese Johaug (2014, 2016) und Marit Björgen (2015), die die Tour de Ski gewinnen konnte. In den drei Jahren zuvor hatte die Weltcup-Leaderin jeweils den 3. Gesamtrang belegt.
Die am Ende drittplatzierte Nilsson wurde während des Schlussaufstiegs auch noch von Krista Pärmäkoski überholt. Die Finnin wurde mit 1:37 Minuten Rückstand auf Weng Zweite.