Der Abgang eines prominenten Fondsmanagers bei der Bank Vontobel kommt bei den Anlegern gar nicht gut an. Am Dienstagvormittag bricht der Kurs der Aktie regelrecht ein
Um 11.00 Uhr notierte das Vontobel-Papier noch knapp über 41 Franken, fast 10 Prozent unter dem Kurs von Vortag. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) verlor dagegen nur 0,75 Prozent.
Am Vorabend hatte Vontobel mitgeteilt, dass der Star-Fondsmanger Rajiv Jain die Bank per Ende Mai verlässt um eigene unternehmerische Pläne zu verfolgen. Nachfolger von Jain soll den Angaben zufolge dessen langjähriger Stellvertreter Matthew Benkendorf werden.
Geldabfluss befürchtet
Gerüchte, dass Jain Vontobel verlassen dürfte, gab es immer wieder. Zuletzt wurden diese im Juni 2014 von einem Schweizer Finanz-Blog geschürt, was damals – bis zum Dementi von Jain – einen massiven Kurssturz zur Folge hatte.
Die von Jain geleiteten Fonds trugen in den vergangenen Jahren massgeblich zur positiven Entwicklung des Vermögensverwaltungsgeschäfts bei Vontobel bei. Entsprechend gibt es am Markt Befürchtungen, dass Jains Abgang zu einem massiven Abfluss an Kundengeldern führen könnte.
Analysten relativieren
Die Analysten von Kepler Cheuvreux weisen allerdings auf den guten Leistungsausweis von Jains Nachfolger Benkendorf hin. Dieser könnte den möglichen Geldabfluss entschärfen.
Und die Zürcher Kantonalbank (ZKB) wertet in einem Kommentar als positiv, dass anscheinend nur Jain Vontobel verlasse, während das gesamte Team bleibe. Folglich dürfte die Performance der in New York verwalteten Produkte nicht über Nacht zusammenbrechen, schreibt die Bank.