Die «Art Basel» ist bekannt für starke Verkäufe. In diesem Jahr fanden die ersten Millionendeals wenige Minuten nach der Eröffnung der weltweit grössten Messe für Kunst der Moderne und Gegenwart statt. Gefragt waren vor allem abstrakte Kunst und ihre Hauptvertreter.
Zu den ersten VIP-Gästen gehörten der US-Schauspieler Leonardo DiCaprio, der russische Oligarch Roman Abramowitsch sowie Fussball-Star Michael Ballack. Das breite Publikum darf erst ab (morgen) Donnerstag die Angebote der Aussteller aus 39 Ländern begutachten.
Mehr als 300 Galerien aus fünf Kontinenten warten auf finanzstarke Käufer. Nur knapp eine halbe Stunde nach Eröffnung fand der erste hochkarätige Deal statt: Für 6 Millionen Dollar verkaufte die New Yorker Galerie Cheim & Read ein grossformatiges Werk der amerikanischen Künstlerin Joan Mitchell (1925-1992), einer der Hauptvertreterinnen des abstrakten Expressionismus.
Innerhalb weniger Stunden fand auch bei der Berliner Galerie Max Hetzler eines der poetisch-abstrakten Werke von Albert Oehlen einen Liebhaber. «Die Sammler wollen nun ruhigere, intellektuellere Kunst mit mehr Tiefgang. Die Jahre der lauten, bunten und kitschigen Arbeiten sind vorbei», erklärte der Schweizer Kunstexperte Bob van Orsouw.
Spektakuläre Messehalle
Das VIP-Opening des Sonderbereichs «Art Unlimited» hatte die internationale Kunstszene schon am Montag nach Basel gelockt. In dem Sektor werden Projekte gezeigt, die den Rahmen normaler Messestände sprengen – insgesamt 79 raumausgreifende Installationen und Gemälde.
Die Riesen-Werke werden erstmals in der neuen spektakulären Messehalle der Architekten Herzog & de Meuron gezeigt. «Two into One» des amerikanischen Künstlers Matt Mullican gehört mit 22 x 7 Metern zu den grössten je in diesem Sektor ausgestellten Gemälden.
100-150 Privatjets
Die 44. Auflage der «Art Basel» dauert bis zum 16. Juni. Sie findet nur drei Wochen nach dem Ende der ersten «Art Basel Hongkong» statt. Mit ihren drei Standbeinen in der Schweiz, China und den USA («Art Basel Miami Beach») sei die «Art Basel» nun ein wahrer Global Player, sagt der Chef der Weltmesse, Marc Spiegler.
Die Hauptmesse in Basel soll trotz der zunehmenden Internationalisierung das Highlight bleiben. Das war auch auf dem Flughafen Basel-Mulhouse zu sehen. Dort erwartete man für die VIP-Tage am Dienstag und Mittwoch trotz eines Streiks der französischen Fluglotsen 100 bis 150 Privatflugzeuge.