Vor dem Gotthard-Nordportal hat sich der Verkehr im Juli fast täglich gestaut – insgesamt 28 Stautage wurden gemäss einer Mitteilung von ViaSuisse verzeichnet. Deutlich häufiger als im letzten Sommer kam es auch unter der Woche zu längeren Wartezeiten.
Durchschnittlich staute sich der Verkehr vor dem Gotthard-Nordportal von Montag bis Donnerstag auf einer Länge von 3,7 Kilometern. Letztes Jahr waren es nur 2,3 Kilometer im Schnitt gewesen.
Mehrere mögliche Gründe
Der Verkehrsinformationsdienst ViaSuisse nennt mehrere mögliche Gründe für die Zunahme. Der regenreiche Juli könnte viele Kurzentschlossene auf die Alpensüdseite gelockt haben. In sieben deutschen Bundesländern hätten die Schulferien an einem Mittwoch oder Donnerstag begonnen. Und die Alternativroute über den Gotthard-Pass sei wegen einer Baustelle weniger befahren worden.
Immer mehr Sonnenhungrige verhalten sich laut ViaSuisse antizyklisch: Sie verreisen lieber unter der Woche, als am Wochenende in kilometerlangen Blechschlangen zu schmoren.
Denn auch wenn der Verkehr vermehrt unter der Woche stockt, die längsten Kolonnen bilden sich nach wie vor an den Wochenenden. Besonders intensiv waren die letzten beiden Juli-Wochenenden.
Mehr als 30 Dauerstau
Von Freitagmorgen bis Samstagabend standen die Autos während jeweils mehr als 34 Stunden im Dauerstau. Zwischen Erstfeld und Göschenen im Urnerland standen die Autos zeitweise auf bis zu 15 Kilometern und bis zu drei Stunden still. In Richtung Norden wurde am 26. Juli eine Stauspitze von zehn Kilometern erreicht.
Insgesamt kam es im Juli vor dem Gotthard Nordportal zu rund 290 Stunden oder zwölf Tagen Stau. Vor dem Südportal in Airolo TI gab es 178 Staustunden oder 7,5 Tage Dauerstau.