Als letzter grosser Klimasünder hat Indien seine Pläne zur Eindämmung der Erderwärmung auf den Tisch gelegt. Neu Delhi will seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 33 bis 35 Prozent im Vergleich zu 2005 verringern.
Vor dem Weltklimagipfel im Dezember in Paris waren alle Länder dazu aufgerufen, sich selbst Ziele zu setzen. Indien veröffentlichte dazu in der Nacht zum Freitag ein Papier. Das Ziel ist weniger ambitioniert als die, die sich China und Brasilien gesteckt haben. Es ist aber mehr als die USA oder Australien versprochen haben.
Indien will vor allem den Ausbau von Solar-, Wasser- und Windenergie massiv vorantreiben. Umweltschützer bedauerten, dass aber auch der Bau von Kohlekraftwerken weiter voranschreite.
Indien hatte sich bei Klimaverhandlungen lange Zeit geweigert, starre Obergrenzen für Treibhausgasemissionen zu akzeptieren. Die Bekämpfung der Armut im Land habe oberste Priorität, und das gehe nur mit der Nutzung aller verfügbaren Energien, hiess es.
Ausserdem trügen entwickelte Länder wie die USA und die Staaten Europas eine historisch viel grössere Schuld am Klimawandel. Indien emittiert heute 1,7 Tonnen Kohlendioxid pro Person und Jahr, während es in den USA 16,6 und in China 7,4 sind.