Die Löhne der Aargauer Sek-1-Lehrpersonen werden nicht erhöht und nicht an diejenigen der Gymi-Lehrer angepasst. Der Aargauer Grosse Rat lehnte am Dienstag ein Postulat für höhere Löhne mit 85 zu 37 Stimmen klar ab.
Die Anforderungen seien zwar nicht ganz die selben, aber die Differenz zwischen den Löhnen der Sek-1-Lehrpersonen und derjenigen der Gymni-Lehrer sei zu gross, begründete Melinda Bangerter (GLP) das von ihr sowie von Ratsmitgliedern von CVP, Grünen und BDP eingereichte Postulat.
Bildungsdirektor Alex Hürzeler warnte vor den finanzpolitischen Auswirkungen dieses Vorstosses. Eine Angleichung der Löhne der Sek-1-Lehrer würde 75 Millionen Franken kosten. Ein Drittel dieses Geldes müssten die Gemeinden übernehmen.
Keine umfassende Kontrolle bei Homeschooling
Ebenfalls kein Gehör fand beim Aargauer Kantonsparlament die Forderung nach einer besseren Kontrolle des privaten Schulunterrichts. Das Postulat von Marianne Binder (CVP) wurde nach einstündiger Diskussion mit 72 zu 45 Stimmen abgelehnt.
Das Qualitätsmanagement bei öffentlichen und privaten Schulen sei ungleich höher, als dasjenige beim Homeschooling, begründete Binder ihren Vorstoss. Nur im Kanton Appenzell-Innerrhoden werde die Kontrolle des Homeschoolings derart locker gehandhabt wie im Aargau.
Im Kanton Aargau werden derzeit rund 100 Schülerinnen und Schüler privat unterrichtet. Das entspricht einem Promille der Gesamtschülerzahl der Volksschule.
Bildungsdirektor Hürzeler sah keinen Anlass für umfassende Kontrollen von Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichten. Erfahrungen hätten gezeigt, dass solche Kinder gut unterrichtet würden und ein hohes Bildungsniveau aufwiesen.
Überwiesen wurde vom Kantonsparlament mit 75 zu 42 Stimmen ein nachträglich abgeschwächtes Postulat aus Kreisen von CVP, GLP, Grünen und BDP, in dem eine Überprüfung der Schulleitungspensen gefordert wird. Bildungsdirektor Hürzeler warnte davor, dass eine Arbeitsplatzanalyse zu einer kantonal gültigen Lösung führen werde.