Vorprojekt für 14er-Tramverlängerung in Pratteln geht an Landrat

Die Verlängerung der Tramlinie 14 in Pratteln ist einen Schritt weiter. Die Regierung hat am Mittwoch das bereinigte Vorprojekt mit 170 Millionen Franken Kosten an den Landrat überwiesen. Der 3,2 km lange neue Abschnitt führt via Grüssen-Areal zur Bushaltestelle Augst.

Die Verlängerung der Tramlinie 14 in Pratteln ist einen Schritt weiter. Die Regierung hat am Mittwoch das bereinigte Vorprojekt mit 170 Millionen Franken Kosten an den Landrat überwiesen. Der 3,2 km lange neue Abschnitt führt via Grüssen-Areal zur Bushaltestelle Augst.

In ihrer Mitteilung verweist die Regierung auf diverse verkehrliche Massnahmen im Zuge der Entwicklung des Gebietes Salina Raurica. Zur Erschliessung dieses künftigen Gewerbe- und Wohngebietes soll auch das Tram beitragen. Der Landratsbeschluss zum vorliegenden generellen Projekt ist Basis für das Konzessionsgesuch beim Bund.

Die Kantonsregierung geht davon aus, dass der Bundesrat Ende 2017 entscheidet, ob er die 14er-Verlängerung ins Subventionsprogramm STEP 2030 aufnimmt. Zu diesem Ausbauschritt sei dann ein Bundesbeschluss 2019 vorgesehen.

Bundes-Finanzierung unklar

Unter dem Strich werden die Kosten für das Projekt samt Anpassungen auf rund 170 Millionen Franken geschätzt, mit einer Unschärfe von 20 Prozent. Die Traminfrastruktur allein wird auf 140 Millionen beziffert. Falls sich die erhofften Bundesgelder verzögern, ist für die Regierung eine Vorfinanzierung durch den Kanton eine Option.

Offen ist laut Vorlage noch, ob die ganze Strecke als Regionallinie betrachtet wird oder wie bisher ein Teil als Ortsverkehr. Ersteres bedeutet eine Finanzierung aus dem Bahninfrastrukturfonds des Bundes. Sonst müsste der Kanton das Projekt stemmen und könnte nur auf Bundesbeiträge von maximal 35 Prozent aus dem Aggloprogramm hoffen.

Auf den Kanton kommen überdies die Kosten für den geplanten Bushof in Augst zu, die auf rund 3,5 Millionen Franken geschätzt werden. Dazu soll zu gegebener Zeit eine separate Vorlage folgen.

Pratteln kritisiert Kreuzung

Die neue Tramstrecke führt von der Haltestelle Bahnhofstrasse aus unter der Eisenbahn hindurch via Gallenweg ins Grüssen-Areal. Eine neu zu bauende Brücke über die A2 soll auch Velo- und Fussverkehr offen stehen. Dann geht es zur Rheinstrasse und ins Längi-Quartier. Insgesamt seien sechs Haltestellen vorgesehen, hiess es weiter.

Gemäss der Vorlage kritisiert die Gemeinde Pratteln die geplante À-Niveau-Tramkreuzung bei der Hohenrainstrasse. Der Gemeinderat würde eine Tieflage beim Gallenweg vorziehen – diese Variante wäre rund 16 Millionen teurer. Indes behält sich die Regierung bei weiter zunehmendem Verkehr für später eine Strassenunterführung vor.

Der Landratsvorlage ist im Übrigen zu entnehmen, dass das Richtplanziel eines Modalsplits von 35 Prozent ÖV auch bei umfassenden Massnahmen und mit der Tramverlängerung nicht zu erreichen sein werde. Dennoch sei letztere unverzichtbar als «zentraler Baustein» für die Salina-Siedlungsentwicklung.

Ursprünglich war die Tramverlängerung mit der Endhaltestelle bei der S-Bahn-Station Salina Raurica angedacht. Nach einer Machbarkeitsstudie schwenkte der Landrat 2011 per Richtplanbeschluss um zur Route via Grüssen nach Augst.

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