Warum Dinge des täglichen Gebrauchs ständig weiterentwickelt werden
Es gibt Produkte, von denen man meinen könnte, dass sie sich sowieso sehr gut verkaufen, weil es ohne sie nicht geht. Windeln zum Beispiel, Waschmittel oder Zahnbürsten. Trotzdem werden gerade diese Dinge ständig weiterentwickelt und sehr aggressiv beworben.
Waschmittel sind in verschiedenen Aggregatszuständen erhältlich, flüssig, fest oder in Kapseln, sie machen Weisses weisser, Schwarzes schwärzer und alles andere nicht nur sauber, sondern rein. Windeln werden dünner, saugfähiger und bekommen einen seitlichen Auslaufschutz. Natürlich gibt es auch verschiedene Modelle für den Tag, die Nacht und für besonders agile Babies.
Zahnbürsten sind mittlerweile höchst komplexe technische Wunderwerke. Die richtige auszuwählen, die das Zahnfleisch schont, auch die Zahnzwischenräume nicht ausser Acht lässt und dank ausgeklügelter Lamellen jede Bakterie erwischt, kann locker einen Nachmittag in Anspruch nehmen. Vorausgesetzt natürlich, man weiss schon, ob man mit oder ohne Strom putzen möchte. Wahrscheinlich geht es darum, die Kundschaft nie zu langweilen.
Gleichzeitig fühlt man sich als Mensch auch gebauchpinselt, einer Rasse anzugehören, die derartige Wunderdinge für den täglichen Gebrauch hervorbringt. Nur schon die Masse an Angeboten kann Kaufwillige überfordern; Zahnbürsten füllen in Drogerien lange Regalreihen. Da muss man sich nicht wundern, dass Menschen, die sich nur schwer entscheiden können, nachts an Tankstellen einkaufen möchten, wo die Auswahl begrenzt ist.
Die Zahnbürste «Inside Precision» von Signal hat einen doppelten Bürstenkopf, um auch den inneren Kieferbogen sauberzuhalten. Fr. 3.90, bei Müller Drogeriemarkt, Center Clara-Huus, Teichgässlein 7. www.mueller.ch
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Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 20.09.13